Vermögensverwalter-Kolumne

3D-Druck birgt auch für Anleger Potenzial

10.06.13 10:24 Uhr

3D-Druck birgt auch für Anleger Potenzial | finanzen.net

Viele Menschen denken an Science Fiction, wenn Medien über das Thema 3D-Druck als neue industrielle Revolution berichten.

von Friedrich Huber, geschäftsführender Gesellschafter der Huber, Reuss & Kollegen Vermögensverwaltung

In der Tat erlaubt das Verfahren, das in der Automobil- und Luftfahrtbranche bereits angewandt wird, eine sehr individuelle Gestaltung von Gegenständen. Von einem Massenphänomen indes ist es noch weit entfernt. Wenn sich das zu ändern beginnt, könnte das den 3D-Druck für Anleger interessant machen.

Digitale Gegenstände auf individuelle Bedürfnisse zuzuschneiden und sie anschließend über einen 3D-Drucker Wirklichkeit werden zu lassen – das lässt Trendforscher und Enthusiasten von einer nachhaltigen Veränderung der globalen Produktionswelt träumen und sprechen. Künftig könnten solche Drucker komplette Fließbänder ersetzen und zentrale Fabriken überflüssig machen; kleine Produkte ließen sich schnell an dem Ort drucken, an dem sie benötigt werden. Google-Vorstand Eric Schmidt zeigt sich in seinem Buch „Die Vernetzung der Welt“ davon überzeugt, dass 3D-Drucker in Industrieländern künftig Materialien und Produkte maßgeschneidert anfertigen werden.

Jeder kann seinen gestalterischen Ideen freien Lauf lassen

„Make, buy and sell products with 3D Printing“ lautet der Slogan der niederländischen Firma Shapeways, die Kunden auf der firmeneigenen Website anbietet, die Vorzüge dieser Technik kennenzulernen. So können dort Schmuckgegenstände, Werkzeuge oder Skulpturen nach eigenen Vorstellungen entwickelt und in Kunststoff, Gips, Metall, Keramik oder Glas gefertigt werden. Revolutionär daran ist die Tatsache, dass jeder Mensch seinem Erfindungsreichtum freien Lauf lassen kann und eigene gestalterische Ideen verwirklichen kann.

Industrie nutzt 3D-Druck für Prototypen

Die Automobil- und Luftfahrtbranche stellt mit dieser Technik, die im Vergleich zu Alternativen sehr kostengünstig ist, seit vielen Jahren Prototypen her. Darüber hinaus sind Raumfahrt, Kunsthandwerk und Medizintechnik Profiteure dieses technischen Fortschrittes; auch Schuhdesigner und Architekten gestalten ihre Modelle mit Hilfe des 3D-Drucks. Den Ritterschlag erfuhr die Branche, als der US-amerikanische Präsident Barack Obama in seiner jüngsten Rede zur Nation die Bedeutung und das Potenzial des 3D-Druckes hervorhob und entsprechende Initiativen seiner Regierung pries. In einem negativen Licht erschien die Technik, als das Bundeskriminalamt sich kritisch über die mögliche Herstellung illegaler Waffen mittels 3D-Druck äußerte. Zuvor waren im Internet Baupläne zur Produktion einer Pistole aus Kunststoff aufgetaucht.

Aktienkurse haben Vorschusslorbeeren eingepreist

Für Anleger ist es gegenwärtig schwierig, interessante Investitionsmöglichkeiten in diesem Segment zu finden. Wachstumsträchtige Firmen wie 3D Systems Corp, Stratasys Ltd. oder Exone Co. weisen in den beiden vergangenen Jahren beeindruckende Kursverläufe auf, ihre Aktien haben damit einen Großteil der Vorschusslorbeeren eskomptiert. Analysten warnen deshalb nicht ganz unberechtigt vor einer Börsenblase rund um 3D-Drucker.

Allerdings hat der 3D-Druck aus unserer Sicht in den nächsten Jahren durchaus die Chance, sich zum Massenphänomen zu entwickeln. Während 3D-Drucker für private Nutzer aufgrund der noch hohen Geräte- und Materialkosten sowie der komplexen Bedienung bislang bedingt geeignet sind, könnte sich das ändern, wenn Angebot und Nachfrage stärker zueinander finden. Eine solche Massennutzung könnte den 3D-Druck auch für Anleger interessant machen.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.