RBS-Kolumne

Schlimmer als erwartet

12.09.14 14:30 Uhr

Schlimmer als erwartet | finanzen.net

Der japanische Wirtschaftsmotor läuft derzeit alles andere als rund. Der Nikkei 225 gehörte in den letzten Wochen zu den stärksten Indizes in den Industriestaaten.

Beflügelt wurden die Kurse sicherlich auch vom zuletzt schwächelnden Yen, der vor allem zum US-Dollar kräftig abwertete. Zwar ist nicht auszuschließen, dass der Yen auch künftig zur Schwäche neigen und der Nikkei somit noch Luft nach oben haben könnte. Auf der anderen Seite gibt es aber auch gute Gründe, weshalb das Aktienbarometer einen Zwischenstopp einlegen könnte.

Mögliche Kursbremsen

Fakt ist: Im zweiten Quartal brach das BIP - wohl auch aufgrund der Anhebung der Verbrauchssteuer im April von 5 auf 8 Prozent - um eine hochgerechnete Jahresrate von 7,1 Prozent ein. Enttäuschend fielen auch die Unternehmensinvestitionen und die Ausgaben der privaten Haushalte aus. Sollte die Bank of Japan auf bereits von einigen Ökonomen erwartete weitere Lockerungsmaßnahmen verzichten, könnte dies die Kurse zusätzlich belasten.

Japans Leitindex: Wenig Fantasie nach oben?

Nach einem erfolgreichen Jahr 2013 ist inzwischen ein wenig Ruhe eingekehrt. Seit Anfang des Jahres gelang es dem Nikkei nicht mehr, ein neues Hoch auszubilden.

Seitwärtsbewegung wahrscheinlich

Im Chart lässt sich bereits eine Seitwärtsformation erkennen. Solange der Index nicht über die Marke von 16.277 Zählern steigt, überwiegt die Wahrscheinlichkeit für eine Fortsetzung dieser Seitwärtsbewegung. Nach unten ist der Index bei 13.880 Zählern abgesichert. Angesichts der noch immer positiven Trendrichtung dürfte der Index nahe an der 16.000-Punkte- Marke bleiben; die Dynamik für einen deutlicheren Anstieg fehlt aber noch.

Kemal Bagci ist Derivate-Spezialist bei der RBS. In dieser Position entwickelt er strukturierte Produktlösungen, unter anderem auf Aktien- und Rohstoffmärkte. Nach seinem Studium in International Finance in Deutschland und den USA stieg er im Jahr 2005 bei der Deutschen Asset Management in London ein. Seit März 2010 ist er bei der RBS in Frankfurt tätig.

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