IMK erhöht BIP-Prognose für 2016 auf 1,9 von 1,6 Prozent
Die deutsche Konjunktur wird nach neuen Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts IMK in diesem Jahr trotz Unsicherheiten deutlich besser laufen als bisher erwartet.
Das IMK erhöhte seine Wachstumsprognose für 2016 auf 1,9 Prozent, jene für 2017 beließ sie bei 1,3 Prozent. Im Juni hatte das gewerkschaftsnahe Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung für 2016 nur 1,6 Prozent Wachstum erwartet.
"Getragen wird der fortgesetzte moderate Aufschwung in zunehmendem Maße von der Binnennachfrage, insbesondere von einem kräftig wachsenden privaten Konsum", erklärten die Wirtschaftsforscher. Zu der Wachstumsabschwächung im kommenden Jahr trage auch eine geringere Zahl an Arbeitstagen wesentlich bei. Schwachstelle der insgesamt aufwärtsgerichteten wirtschaftlichen Entwicklung blieben aber in beiden Jahren die Investitionen.
"Der Aufschwung geht weiter, weil er ein stabiles Standbein im Inland hat", sagte der wissenschaftliche Direktor des IMK, Gustav Horn. "Mehr Beschäftigung, höhere Löhne und steigende private Ausgaben halten unsere Wirtschaft auf Aufwärtskurs." Davon profitierten auch die öffentlichen Kassen.
Nach der Prognose wachsen die realen privaten Konsumausgaben 2016 um 2,0 Prozent und 2017 um 1,9 Prozent. Grund für die leichte Abschwächung des Zuwachses sei, dass die Inflation nicht mehr ganz so niedrig sein werde wie 2016.
Trotz historisch niedriger Zinsen und hoher Kapazitätsauslastung dürften die Unternehmen ihre Ausrüstungsinvestitionen 2016 nur um 2,1 Prozent und 2017 um 1,9 Prozent ausweiten. Die Exporte wachsen in diesem Jahr um 1,9 Prozent und 2017 angesichts sich aufhellender Aussichten um 2,2 Prozent. Die Importe sollen um 2,1 und 3,7 Prozent zulegen.
Einen erneuten Höchststand prognostizieren die Wissenschaftler für den deutschen Leistungsbilanzüberschuss, der 2016 nach ihren Berechnungen auf 9,3 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen und im kommenden Jahr nur etwas sinken werde. Das sei "deutlich größer als mit einem außenwirtschaftlichen Gleichgewicht zu vereinbaren", warnten die Ökonomen.
BERLIN (Dow Jones)
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