Trend, Bewegung und Korrektur
Ein Trend hat nur drei Möglichkeiten: aufwärts, abwärts oder seitwärts.
Es klingt trivial, aber wer darauf nicht achtet, macht es sich unnötig schwer. Knifflig wird es, wenn ein Trend an Stärke verliert und in eine Übergangsphase einmündet. Dann wird er anfällig für einen Richtungswechsel. Ein Auto, das mit hoher Geschwindigkeit rast, ändert nicht so schnell seine Richtung. Im Kriechtempo dagegen schon. Bleibt es bei einer Korrektur oder bricht der ursprüngliche Trend?
Ein Trend setzt sich zusammen aus einer Abfolge von Bewegungen und Korrekturen. Die Bewegung erfolgt in Richtung des übergeordneten Trends. Die Korrektur (wie der Name schon sagt) erfolgt entgegen der übergeordneten Trendrichtung.
Während Trader primär versuchen die Bewegungen und / oder Korrekturen profitabel zu begleiten, handelt ein Investor den übergeordneten Trend. Er kann seinen Einstieg optimieren, indem er in eine Korrektur hinein Positionen in Richtung des übergeordneten Trends aufbaut („buy on dips“).
Beim prozyklischen Positionsaufbau versucht der Investor möglichst am Anfang der Bewegung einzusteigen. Je später er die Bewegung erwischt, desto größer die Gefahr einer baldigen Korrektur.
Bei der Definition des Primärtrends sollte man nicht zu akademisch vorgehen. Ob man sich an dem 200 Tage Gleitenden Durchschnitt orientiert oder bei Wochen- bzw. Monatscharts die sukzessive Abfolge von höheren Hochs / höheren Tiefs et vice versa beobachtet – es gibt viele Möglichkeiten. Hauptsache, man behält die grobe Tendenz im Hinterkopf.
Welche Art zu handeln bevorzugen Sie? Mit dem übergeordneten Trend? Dagegen? Nur die schnelle Bewegung oder scharfe Korrekturen? Dips oder Rebounds? Jede Situation erfordert einen passenden Handelsstil.
Heiko Aschoff ist selbständiger Trader und Geschäftsführer der Investment Ideen GmbH. Als Banker und Pensionsfondsmanager war er mitverantwortlich für über sieben Milliarden Euro Anlagevolumen. Im Börsendienst www.investment-ideen.de stellt er seine persönlichen Anlageempfehlungen vor.
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