Die beste Wahl

Den Finanzmärkten wird eine fast schon magische Prognosekraft bescheinigt.
So sollen sie treffsicher die künftige wirtschaftliche Entwicklung um sechs bis zwölf Monate vorwegnehmen. Dummerweise funktioniert dieser Frühindikator nicht immer: Ende 2007 scheiterte der DAX nur knapp an seinem Allzeithoch. Wenige Monate später kippte die Weltwirtschaft in ihre schlimmste Krise seit 1929. Auch an der Signalfunktion der laufenden Aktienhausse bestehen gehörige Zweifel. Die steigenden Notierungen in DAX und Dow suggerieren eine kräftige Erholung der Wirtschaft. Überhaupt nicht in dieses Bild passen die nach wie vor sehr niedrigen Renditen der Staatsanleihen, die eher für eine nachhaltig schlappe Konjunktur sprechen. Entweder die Aktien- oder Anleihemärkte liegen falsch!
Wir befürchten, dass die Anleger in Anleihen richtig liegen und fragen uns schon seit Wochen, woher der erwartete kräftige Wirtschaftsaufschwung trotz nach wie vor extremer Verschuldung der US-Haushalte kommen soll. Aber warum steigen dann die Aktienkurse? Plausibel lässt sich das Dilemma nur lösen, wenn man die gigantische Geldschwemme berücksichtigt, die über die Märkte schwappt und die Preise von allen Anlageklassen verzerrt. Aus Mangel an renditeträchtigen Anlagealternativen fließt das Geld in Aktien, obwohl die Perspektiven für die Unternehmen ungewiss sind und die Bewertungen teils wieder üppig ausfallen. Die steigenden Aktienkurse müssen daher keinesfalls ein Beleg für bald wieder blühende Landschaften sein.
Die beste Anlagealternative in diesem (zugegebenermaßen schwierig zu beurteilenden) Umfeld sind Edelmetalle wie Gold und Silber. Bei einer erneuten Rezession können sie ihren Charakter als Krisenwährung ausspielen. Gelingt wider Erwarten eine nachhaltige Wirtschaftserholung, dürften schnell Inflationssorgen aufkommen. Gold gilt aber als bester Schutz vor Geldentwertung.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur des „Global Performance“. Der Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. Weitere Informationen unter www.globalperformance.de.Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.