Geldanlage-Report Armin Brack

Korrektur = Einstiegschance?

26.01.10 08:53 Uhr

Korrektur = Einstiegschance? | finanzen.net

Einstiegschancen für Nachzügler!

Lieber Geldanleger, ob Sie es glauben, oder nicht: Ich freue mich über die aktuelle Korrektur am Aktienmarkt.

Warum, lesen Sie genauso weiter unten wie die Gründe dafür und warum ich glaube, dass sich bereits jetzt für alle Nicht- oder Unterinvestierten hervorragende Einstiegschancen bei gefallenen Aktien ergeben.

Die Angst der Anleger ist fast mit den Händen greifbar. Jedes Mal, wenn der Markt im Rahmen der anhaltenden Kurserholung seit der Finanzkrise etwas "ausatmet" scheint der Angstschweiß der Anleger - egal, ob professionelle oder private - zu fließen. Zu frisch sind die Erinnerungen an den verheerenden Finanz-Crash.

In meinen letzten Gesamtmarkt-Updates bin ich bereits auf den psychologischen Aspekt dieses Phänomens eingegangen. Das Fazit damals: Wir befinden uns erst am Anfang eines neuen Bullenmarktes. Der Großteil der deutschen Privatanleger hat sich von Aktien abgewandt und ist noch gar nicht zurück am Markt. Diejenigen, die noch in Aktien investieren, sind hypervorsichtig und schmeißen ihre Papiere sofort auf den Markt, wenn es etwas brenzlig wird.

*Anleger mit Angstzuständen

In einer derartigen Stimmung und in einem derartigen Umfeld ist noch nie ein Bullenmarkt - und in einem solchen befinden wir uns nach meiner Definition - zu Ende gegangen. Bullenmärkte gehen dann zu Ende, wenn die Anleger trotz ersten kräftigen Kursverlusten am Markt euphorisch bleiben und in fallende Kurse hinein, ihre letzten Groschen in spekulative Aktien investieren. Vorsichtig sollten Sie auch dann sein, wenn ihre Putzfrau auf einmal anfängt, ihnen Kaufvorschläge für Aktien zu machen.

Heute will ich aber auf einen wichtigen fundamentalen Aspekt hinaus, der meinen Optimismus ebenfalls mitbegründet:

Liebe Leser, die aktuelle Korrektur ist keine Ausgeburt der Hilflosigkeit der Politik und der Finanz-Community wie es im vergangenen Winter/Frühjahr der Fall war. Die momentanen Kursverluste sind "hausgemacht" bzw. "gesteuert". Was will ich damit sagen?

Nun, von Marktbeobachtern werden im Wesentlichen zwei Faktoren für die Krise genannt: Erstens die Rede von Barack Obama vom Donnerstag, der eine strikte Regulierung des Bankensektors fordert. Zweitens die Ankündigung Chinas, die Kreditvergabe deutlich einzudämmen.

Ich möchte an dieser Stelle nicht im Einzelnen auf die Details der geplanten Bankenregulierung in den USA eingehen. Diese können Sie sehr prägnant zusammen gefasst in der Tagespresse lesen, beispielsweise hier.

*Zügel fest im Griff

Letztlich ist es für mich auch nicht entscheidend, ob die geplanten Maßnahmen richtig oder falsch sind, vom Prinzip her sind sie es meiner Ansicht nach, der Teufel steckt aber wie so oft im Detail, nämlich bei der Umsetzung. Im Hinblick auf mögliche Auswirkungen auf den Aktienmarkt ist für mich viel wichtiger, dass die weitere Entwicklung gesteuert wird.

Die beteiligten Akteure haben die Wirtschafts-Zügel fest im Griff und klare Zukunftsvorstellungen. Es geht aktuell nicht mehr darum, panisch irgendwelche Löcher zu stopfen, um das Finanzsystem überhaupt in Gang halten zu können.

Es geht vielmehr um aktives Handeln und das Schaffen eines runderneuerten, stabileren Finanzsystems. Das gilt sowohl für die USA in Person von Barack Obama und seinem Finanzberater Paul Volcker (ehemaliger Notenbankpräsident), als auch für die chinesische Regierung um Wen Jiabao.

Diese Entwicklung mag den Anlegern nicht schmecken und wird entsprechend mit Kursverlusten quittiert, ist aber letztlich natürlich und gesund für den Markt.

Die konjunkturellen Indikatoren sprechen nach wie vor für eine relative steile, v-förmige Erholung der Wirtschaft. Die aktuelle Korrektur bietet daher für Nachzügler gute Einstiegschancen bei Trendaktien, die in den letzten Tagen deutlich zurückgekommen sind. Kurse im DAX von 5.600 bis 5.700 Punkten sind meiner Ansicht nach klare Kaufkurse.

MEIN FAZIT:

- Die aktuelle Korrektur ist eine "normale" und "gesunde" Konsolidierung des vorangegangenen Anstiegs.
- Die Handelnden haben die Zügel wieder fest im Griff und gestalten ein neues, besseres Finanzsystem.
- Kurse von 5.600 bis 5.700 Punkten im DAX sind für mich klare Kaufkurse.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.