Fußball-WM: Diese 4 Aktien gewinnen! – Aktie 4
Mediale Eroberung des Kontinents
Naspers aus Südafrika hat das Kunststück fertig gebracht, sich von einer gewöhnlichen Zeitung zum erfolgreichen integrierten Medienkonzern zu mausern.
Der südafrikanische Medienkonzern Naspers gehört definitiv zu den interessantesten Unternehmen, die mir bei meinen Recherchen in der letzten Zeit untergekommen sind. Alleine die Historie ist beeindruckend: Aus einer eher langweiligen Zeitung hat sich Naspers zu einem der dynamischsten Medienkonzerne weltweit entwickelt. Die Cash-Cow ist weiterhin das Pay-TV-Geschäft in Südafrika, das durch die WM enorme Mehreinnahmen generieren wird.
Eventuell könnte sich der chronisch defizitäre deutsche Pay-TV-Sender Sky Deutschland (ehemals Premiere) ein Beispiel an der Geschäftspolitik von Naspers nehmen. Naspers gelang es durch Angebote von kleineren Produkt-Paketen auch Schichten mit geringerem Grundeinkommen als Kunden zu gewinnen. So konnte die Zahl der Abonnenten von 238.000 Benutzern im ersten Jahr auf aktuell 2,64 Millionen gesteigert werden. Eine absolute Erfolgsgeschichte!
Top-Beteiligung in China
Doch Pay-TV ist nur ein Baustein im vielfältigen Gesamtkonzept von Naspers. Ein weiterer Trumpf ist Tencent, die chinesische Nummer eins im Bereich Internet-Messaging. Hier ist man bei der Monetarisierung des Geschäftsmodells selbst dem Senkrechtstarter Facebook voraus. Denn die chinesischen Kunden haben sich bereits seit mehreren Jahren daran gewöhnt, kleinere Geldsummen für Online-Spiele und andere Dienstleistungen im Social Media-Bereich zu bezahlen.
Bei mehreren Millionen zahlenden Kunden summiert sich das zu einem gigantischen Geschäft. Hinzu kommt: Mit weiteren aussichtsreichen Beteiligungen in Angola, Nigeria, Russland und nun auch in Brasilien ist man geographisch so diversifiziert, dass man die weltweite Wirtschaftskrise quasi komplett unbeschadet überstanden hat. So gelang es beispielsweise in den sechs Monaten bis zum 30. September 2009, also in der heißesten Phase der Finanzkrise, den Umsatz um sechs Prozent auf 13,5 Milliarden Rand zu steigern, was in etwa 1,8 Milliarden US-Dollar entspricht.
Auch das ist eine reife Leistung. Ein weiterer Vorteil: Durch den hohen Cash-Flow, der mit den Beteiligungen generiert wird, kann man nicht nur deren Wachstum finanzieren, sondern auch weitere neue Beteiligungen eingehen. Mit hohen geplanten Wachstumsraten bei einer moderaten Bewertung auf KGV-Basis besteht aus fundamentaler Sicht weiteres Wachstumspotenzial. Charttechnisch ergibt sich ohnehin ein überragendes Bild. Die Aktie gehört zu den ganz wenigen Blue Chips, die trotz des Umfelds bereits wieder neue Allzeit-Hochs erklimmen.
Mein Fazit:
Naspers bietet dem Anleger eine höchst interessante Mischung aus Exotik, Wachstumsfantasie, Profitabilität und Vermarktungs-Know-how.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.