Einschätzung Gesamtmarkt: Zwei interessante Aktien! – Aktie 1
Lieber Geldanleger, die Aktienmärkte bleiben hochvolatil und schwer berechenbar.
Werte in diesem Artikel
Nachfolgend meine Einschätzung der Lage und als Special Bonus zwei interessante Aktien, die normalerweise den Lesern der Premium-Dienste Trend-Trader und Bracks Millionendepot vorbehalten bleiben.
Der gestrige Handelstag war symptomatisch für die Schwierigkeiten mit denen die Marktauguren aktuell zu kämpfen haben. Sind wir nun in einem Aufwärts- oder einem Abwärtstrend? Sind wir noch innerhalb einer Korrekturbewegung oder war das gestern bereits die Trendwende?
Die Lage ist - wie so oft - kompliziert und die Sinnhaftigkeit der Hilfsmittel zur Richtungsbestimmung ist fraglich. Manche versuchen es mit den gleitenden Durchschnittslinien. Die simple Methode: Fällt der DAX unter die 38-Tages-Linie ist der kurzfristige Aufwärtstrend gebrochen, fällt er unter die 200-Tage-Linie so ist auch der mittelfristige Trend abwärts gerichtet. Blöd nur, dass Studien gezeigt haben, dass diese Indikatoren völlig ungeeignet für eine Marktprognose sind.
Eine Abwandlung und Verfeinerung dieser Methode, die von einigen Charttechnikern verwendet wird, ist folgende: Es wird geprüft wieviel Prozent der Einzelwerte unter der gleitenden Durchschnittslinie notieren. Sind es mehr als 50 Prozent, der Index aber gleichzeitig über der 200-Tages-Linie, so wird daraus ein Kaufsignal abgeleitet und das Ergebnis dann mit dem Index verglichen.
Umgekehrt, also mehr als 50 Prozent der Einzelwerte über der Durchschnittslinie, aber der Index darunter, führt zu einem Verkaufssignal.
Ob diese Methode besser funktioniert sei dahin gestellt. Selbst wenn dem so sein sollte, ergibt sich kein klares Bild. Denn während der DAX demnach ein Kaufsignal liefert, ergibt sich beim S&P 500 ein Verkaufssignal. Eine Pattsituation also.
Eine andere Methode ist das Warten auf einen so genannten "Follow-Through"-Day. Die Idee dahinter: Zu einer Umkehrung des kurzfristigen Abwärtstrends, der sich in den letzten Wochen ausgebildet hat, braucht es zunächst einen Reversal-Tag mit deutlichen Kursgewinnen bei höheren Handelsumsätzen als am Vortag. Dieser muss dann innerhalb der nächsten Tage mit einem weiteren solch starken Tag bei steigenden Handelsumsätzen bestätigt werden ("Follow-Through").
In den USA gab es am Dienstag, den 25. Mai 2010, einen extremen Reversal-Tag. An diesem Tag markierte der Dow Jones zunächst ein neues lokales Tief bei unter 9.800 Punkten und drehte dann im weiteren Handelsverlauf massiv nach oben, um bei über 10.000 Punkten und in etwa auf Höhe des Vortagesniveaus zu schließen. Die NASDAW schaffte an diesem Tag sogar den Sprung in die Gewinnzone. Die Handelsumsätze waren dabei deutlich steigend.
Nach einem Konsolidierungstag am Mittwoch kam es dann am Donnerstag zu einer massiven Rallye mit Kursgewinnen von über drei Prozent in allen großen Indizes. Damit wäre die Hauptbedingung für einen Follow Through-Tag erfüllt. Das Problem: Das Handelsvolumen war massiv rückläufig. Das spricht nicht für eine echte Stärke des Marktes. Es gab offenbar wenig neue Marktteilnehmer, die eingestiegen sind. Es handelt sich demnach um eine rein technische Gegenbewegung auf die Kursverluste der Vortage.
FAZIT:
Bleiben Sie weiter vorsichtig. Noch ist es zu früh, um von einer Trendwende zu sprechen.
*Zwei Value-Aktien mit viel Kursfantasie
Entsprechend dieser unsicheren Ausgangslage am Gesamtmarkt stelle ich Ihnen heute zwei meiner wertorientierten Top-Empfehlungen vor. Wertorientiert heißt in dem Fall: Beide Aktien verfügen über eine blitzsaubere Bilanz mit einem hohen Cashbestand bei niedriger oder gar keiner Verschuldung, sind auf Basis der fundamentalen Bewertungskennzahlen günstig und versprühen trotzdem Wachstumsfantasie.
*Fabasoft: Hier passt (fast) alles
Mein deutschsprachiger Value-Favorit ist Fabasoft aus Österreich. Hier passt einfach alles:
1. Das Produkt: Fabasoft vermarktet die eigene Software-Produktfamilie im Bereich Kundenbeziehungsmanagement (Customer Relationship). Hauptkunden sind dabei Behörden und andere öffentliche Dienstleister.
Die spezielle Expertise liegt dabei im Bereich Electronic Government, also was den elektronischen Datenaustausch zwischen Ämtern betrifft. Das ist ein Segment, das momentan starkes Wachstum aufweist. Der öffentliche Sektor hinkt hier im Bereich Effizienz noch deutlich hinterher, wird aber auf Grund der vorherrschenden finanziellen "Ebbe" in den öffentlichen Kassen zum Handeln gezwungen.
Mit seiner eGov-Suite hat Fabasoft im Herbst letzten Jahres bereits einen Großauftrag der Schweizerischen Bundeskanzlei erhalten.
Ebenfalls vertreten ist man im Boomsektor Cloud Computing. Fabasoft hat hier die Folio Cloud entwickelt, in der Mitarbeiterteams dezentral Daten sichern und Dokumente bearbeiten oder austauschen können bei vollem Zugriff aller Mitarbeiter auf die Daten. Im Gegensatz zu einem herkömmlichen Firmen-Netzwerk lagern die Daten beim Cloud Computing aber auf fremden Servern. Damit werden entsprechende Server-Kapazitäten flexibel und nach Bedarf in Anspruch genommen werden, was wiederum Kosten spart.
Die Produkte von Fabasoft dürften also in den kommenden Jahren verstärkt nachgefragt werden.
2. Die operativen Ergebnisse: Dieser Trend macht sich in den am Freitag veröffentlichten endgültigen Geschäftszahlen für das am 31. März zu Ende gegangene Geschäftsjahr 2009/2010 bereits deutlich bemerkbar.
Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte der Umsatz um 16,5 Prozent auf 23,3 Millionen Euro gesteigert werden, der operative Gewinn sprang von minus 2,5 Millionen auf plus 2,3 Millionen Euro. Nur jeweils einmal in den letzten fünf Jahren konnte Fabasoft bessere Werte ausweisen, nämlich 2006 beim Umsatz und 2005 beim operativen Ergebnis.
3. Die Bilanz: Einem Cashbestand von 17,4 Millionen Euro stehen Verbindlichkeiten von nur 3,4 Millionen Euro gegenüber (auf Basis des Jahresendergebnisses 2008/2009). Daraus ergibt sich ein Nettocashbestand von 14 Millionen Euro und damit eine blitzsaubere Bilanz. Die Eigenkapitalquote liegt über 60 Prozent.
4. Die fundamentale Bewertung: Bei einem aktuellen Kurs von ca. 3,50 Euro ergibt sich eine Marktkapitalisierung von 24,5 Millionen Euro. Das Kurs-Umsatz-Verhältnis liegt somit nur bei knapp über eins.
Bei einer angenommenen Steuerquote von 30 Prozent dürfte ein Nettogewinn von 1,7 Millionen Euro verbleiben. Das KGV 2009/2010 liegt damit bei 14. Das scheint auf den ersten Blick nicht sonderlich attraktiv. Allerdings muss berücksichtigt werden, dass das Unternehmen ja über eine Nettoliquidität von 14 Millionen Euro verfügt. Rechnet man diese heraus, so ergibt sich eine Bewertung des operativen Geschäfts von nur noch 10,5 Millionen Euro. Auf dieser Basis sinkt das KGV für 2009/2010 damit auf sehr attraktive sechs!
5. Dividende: Wie es sich für eine echte Value-Aktie gehört, wartet Fabasoft nun auch wieder mit einer ansprechenden Dividende fürs abgelaufene Geschäftsjahr auf. Der Hauptversammlung wird eine Ausschüttung von 0,15 Euro je Aktie vorgeschlagen. Das entspricht einer attraktiven Dividendenrendite von 4,3 Prozent.
6. Aktienrückkäufe: Fabasoft hat in den vergangenen Jahren sukzessive eigene Aktien zurückgekauft und damit die Zahl der ausstehenden Aktien deutlich reduziert. 2008 wurden fast eine Million Aktien eingezogen. Nun wird das Grundkapital über einen Reverse Split weiter reduziert. Statt sieben Millionen Aktien sind dann nur noch fünf Millionen Aktien ausstehend. Das ist zwar letztlich nur eine kosmetische Maßnahme, zeigt aber dennoch, dass das Unternehmen an einer guten Kursentwicklung interessiert ist.
Auf der Sollseite gilt es die von Quartal zu Quartal relativ stark schwankenden Umsätze zu berücksichtigen. Zudem könnte sich der Sparzwang bei Kommunen und Ländern negativ auf das Geschäft auswirken, nämlich dann wenn die öffentlichen Investitionen in der Folge stark zurückgefahren werden sollten.
7. Charttechnik: Mit dem starken Kursanstieg vom Freitag ist die Aktie aus einer Flaggen-Formation nach oben ausgebrochen und hat damit ein klares Kaufsignal generiert. Auch der langfristige Abwärtstrend seit Januar 2009 wird mit dem Anstieg außer Kraft gesetzt.
MEIN FAZIT:
Auf aktuellem Niveau ergibt sich ein ausgezeichnetes Chance-Risiko-Verhältnis bei Fabasoft. Neue Jahreshochs über 4,00 Euro sollten in den kommenden Wochen drin sein.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
Ausgewählte Hebelprodukte auf Fabasoft
Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Fabasoft
Der Hebel muss zwischen 2 und 20 liegen
Name | Hebel | KO | Emittent |
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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Nachrichten zu Fabasoft AG
Analysen zu Fabasoft AG
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21.07.2009 | Fabasoft aggressives Abgreiflimit bei 1,80 Euro | Performaxx-Anlegerbrief | |
09.04.2009 | Fabasoft halten (Update) | Focus Money | |
09.04.2009 | Fabasoft halten Korrektur | aktiencheck.de | |
09.04.2009 | Fabasoft halten | Der Aktionär | |
26.06.2008 | Fabasoft ein wahres Schnäppchen | Focus Money |
Datum | Rating | Analyst | |
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26.06.2008 | Fabasoft ein wahres Schnäppchen | Focus Money | |
08.06.2005 | Fabasoft Kursziel 11 Euro | Prior Börse | |
01.04.2005 | Fabasoft: Kauf | Raiffeisen Centrobank |
Datum | Rating | Analyst | |
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21.07.2009 | Fabasoft aggressives Abgreiflimit bei 1,80 Euro | Performaxx-Anlegerbrief | |
09.04.2009 | Fabasoft halten (Update) | Focus Money | |
09.04.2009 | Fabasoft halten Korrektur | aktiencheck.de | |
09.04.2009 | Fabasoft halten | Der Aktionär | |
15.12.2005 | Fabasoft hold | Raiffeisen Centrobank |
Datum | Rating | Analyst | |
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