Geldanlage-Report Armin Brack

Ein neuer Milliardenkonzern? - Neue Akkus für mehr „Saft“

10.09.09 09:12 Uhr

Ein neuer Milliardenkonzern? - Neue Akkus für mehr „Saft“ | finanzen.net

Lesen Sie, warum ein einst langweiliger französischer Batterienhersteller zum Milliardenkonzern reifen könnte und warum die Aktie trotz aller Fantasie solide ist.

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Hochleistungsakkumulatoren bei Elektroautos sind vom technologischen Stellenwert her vergleichbar mit dem Verbrennungsmotor bei herkömmlichen Fahrzeugen, sie sind also das Herzstück des Autos. Jahrelang verhinderte die zu geringe Reichweite den Marktdurchbruch für Elektroautos. Zu schwach waren die früher eingesetzten Nickel-Cadmium-Modelle.

Das ist inzwischen Geschichte: Moderne Lithium-Ionen-Batterien schaffen bereits jetzt bei reinen Elektroautos Reichweiten von über 100 Kilometern - und die Technologie wird ständig weiterentwickelt. Das könnte dem Elektroauto zum Durchbruch verhelfen. Der Energieversorger RWE rechnet damit, dass bis 2020 bereits 2,4 Millionen rein elektrisch betriebene Fahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein werden, zusätzlich zu den Hybrid-Autos wohlgemerkt, die dann noch wesentlich weiter verbreitet sein dürften.

Die gute Nachricht für Anleger: Die unumstrittene Nummer eins bei der Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge ist die französische Saft Groupé. Nicht weniger als fünf Autohersteller beziehen die Akkus für ihre Elektrofahrzeuge von Saft, darunter auch Ford, Daimler und BMW. Die beiden letztgenannten verbauen in Ihren Spitzenmodellen (7er BMW bzw. S-Klasse) bereits Lithium-Ionen-Akkus.

Politischer Rückenwind

Wichtig ist auch der politische Rückenwind, den die Branche aktuell genießt, vor allem in den USA. Im Rahmen des American Recovery and Reinvestment Acts fließen 2,4 Milliarden US-Dollar in die Entwicklung von Elektroautos. Saft ist einer der größten Nutznießer. 95,5 Millionen US-Dollar Zuschuss erhält das Unternehmen zum Aufbau einer Fabrik für die Herstellung von Lithium-Ionen-Batterien in Jacksonville, Florida.

Die effiziente Energiespeicherung macht die Akkus von Saft auch noch in einem weiteren Wachstumsbereich interessant, nämlich bei alternativen Energien: Bei Solaranlagen beispielsweise, die nur tagsüber Strom produzieren, sind Akkus sehr nützlich, um eine umfassende Stromversorgung gewährleisten zu können. Im Gegensatz zu reinen Forschungs- & Entwicklungsfirmen verfügt Saft über ein solides Kerngeschäft, in dessen Rahmen Batterien für die verschiedensten industriellen Anwendungen hergestellt werden.

In diesem Stammgeschäft schlagen sich die Franzosen trotz Finanzkrise ebenfalls sehr gut. Zwar wird in 2009 mit einem um rund fünf Prozent rückläufigen Umsatz gerechnet, der Gewinn pro Aktie sollte aber sogar leicht zulegen (was allerdings durch Sondereffekte begünstigt wird). Die Bewertung der Aktie ist mit einem 2009er-KGV von 15 ebenfalls attraktiv.

Mein Fazit:

Die exzellente Marktstellung und die Vielfältigkeit der Lithium-Ionen-Akkus machen Saft zu einem Kerninvestment für den Megatrend „Elektromobilität“.

Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die Smarthouse Media GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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