Die Schwarze Liste: Finger weg von Star DSL und China BPIC Surveying
Es gibt Firmen, die neu an die Börse kommen, die dort aber eigentlich kein Mensch braucht. Zu letzterer Spezies gehören Star DSL und China BPIC Surveying
StarDSL ist ein Satelliten-Service-Provider, der sich selbst als einen der größten netzunabhängigen Telekommunikationsanbieter via Satellit in Deutschland und als Marktführer in Polen sieht. StarDSL verfügt aber über keine eigene Satelliten-Infrastruktur sondern vermarktet unter eigenem Namen und auf eigene Rechnung Telekommunikationsdienstleistungen anderer Satellitenbetreiber wie SES Astra, Eutelsat und Avanti. Wirklich aktuelle Geschäftszahlen liegen nicht vor.
Auf der Homepage steht als aktuellster Ausweis der Halbjahresbericht des Geschäftsjahres 2013 zum Download bereit: Bei einem Umsatz von nur 888.420 Euro wurde ein Nachsteuerergebnis von minus 187.779 Euro erzielt. Auffällig sind zudem die hohe Zahl an Kündigungen und der stagnierende Umsatz je Kunde.
Vor diesem Hintergrund sind eine aktuelle Marktkapitalisierung von 15 Millionen Euro und ein Aktienkurs von 1,47 Euro viel zu hoch. Der faire Wert der Aktie dürfte bei einem Bruchteil des aktuellen Kurses liegen.
Der jüngste starke Kursanstieg wurde meiner Ansicht nach vor allem durch Aktien-Promotion ausgelöst. So wurde die Aktie u.a. bei wallstreet:online via Laufband beworben. Ich kenne keine einzige Aktie die darauf hin dauerhaft gestiegen ist.
Verkaufen Sie sofort, wenn Sie noch investiert sein sollten und machen Sie einen weiten Bogen um die Aktie.
Gleiches gilt für China Bpic Surveying Instruments. Alleine die Tatsache, dass die Homepage nur auf chinesisch abrufbar ist (der Sprachenwechsel auf englisch via Link oben rechts funktioniert Stand Freitag, 18 Uhr, nicht) und es somit für deutsche Anleger quasi unmöglich ist, sich an dieser Stelle über das Unternehmen zu informieren, ist mehr als befremdlich.
Die letzte Unternehmens-Meldung stammt vom 20. November 2013 und die per dpa-Meldung am 23. Sepember veröffentlichten Halbjahres-Zahlen für 2013 zeigen leicht rückläufige Umsätze und Gewinne. Ich würde jedoch der Meldung so oder so keinen Glauben. Zu oft schon haben in Deutschland notierte China-Unternehmen deutsche Anleger in die Irre geführt.
Offenbar wird die Aktie laut Postings auf wallstreet:online zudem via Telefonvertrieb Privatanlegern angedreht. Auch das ist ein klares Warnsignal.
MEIN FAZIT:
StarDSL und China BPIC sind beide Totalverlust-Kandidaten. Ich wage die Prognose, dass in 24 Monaten keine der beiden Aktien mehr börsennotiert und wenn doch, dann nur zu einem Bruchteil des aktuellen Kurses.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.