Burger King: Neue Hochs trotz Lebensmittelskandal! - Warum ich trotzdem nichts von der Aktie halte!?
Burger King ist bei den Burger-Bratern der ewige Zweite hinter McDonalds.
In Deutschland verspielte man durch den Hygiene-Skandal um den größten deutschen Franchisenehmer Yi-Ko zusätzlich Vertrauen der Kunden.
Der "Stern" sieht das 60. Firmenjubiläum gar als traurigsten Geburtstag der Firmengeschichte. Nur die Kursentwicklung der Aktie mag dazu gar nicht recht passen - die marschiert nämlich von Hoch zu Hoch (siehe Chart unten).
Woher kommt das?
Dass die Aktie in den letzten Monaten trotzdem so gut performt hat, liegt vor allem an der Übernahme der kanadischen Donut-Kette Tim Hortons (THI) für mehr als 11 Mrd. US-Dollar. Auf dem Papier übernehmen die kleineren Kanadier die großen Burger King - und zwar aus steuerlichen Gründen. Burger King verlegt seinen Firmensitz nach Kanada und profitiert so vom dortigen niedrigeren Steuersatz. Die Aktie reagierte nach Bekanntgabe der Übernahme im August mit einem Freudensprung von 22%.
Auch operativ läuft es dem Skandal in Deutschland zum Trotz so schlecht nicht: Immerhin schaffte Burger King im 3.Quartal einen Anstieg beim Gewinn je Aktie um 17% auf 0,27 US-Dollar bei einem allerdings mageren Umsatzplus von 1,4%. Letzteres lag unter den Erwartungen der Analysten.
Analysten sehen innerhalb des Burger-Sektors im Moment eine Umverteilung der Marktanteile weg von McDonalds, die unter hausgemachten Schwierigkeiten leiden, hin zu Wendy´s, JackInTheBox (übrigens eine aktuelle Empfehlung des Trend-Trader), Sonic und eben Burger King.
Insbesondere positiv sind der Anstieg der Umsätze auf vergleichbarer Fläche in den USA und Kanada in Q3 um 3,6%. Verkaufsschlager waren Chicken Fries und verschiedene Menüs mit Speck.
Grund zur Euphorie besteht trotzdem nicht: Schnell-Restaurants konnten zwar laut der Research-Organisation NPD Group im dritten Quartal in den USA die höchsten Besucherzuwächse aller Restaurant-Gruppen erzielen.
Beliebt waren aber vor allem Anbieter, die auf Kaffee, Donuts, Bagels und Mexican Food spezialisiert sind. Hamburger-Bratereien, die mit 23% den größten Anteil an der Gruppe der Fast Food-Restaurants haben, mussten einen 3%-igen Rückgang der Besucherzahlen hinnehmen. Das ist prinzipiell schlecht für McDonalds und Burger King.
Auch was die Tim Horton-Übernahme betrifft mischen sich inzwischen auch kritische Stimmen in die Euphorie: Bemängelt wird, dass BKW seinen Verschuldungsgrad (Leverage) für ein nur noch moderat wachsendes Unternehmen deutlich erhöht. Synergieeffekte seien nur wenige zu realisieren.
Im Gegenteil: Wenn die beabsichtigte Filialerweiterungs-Strategie bei Tim Hortons durchgezogen wird, steigen die Kosten weiter. Ob das Geschäftsmodell von THI auch international ankommt ist fraglich. Beide Firmen hätten zudem fundamental unterschiedliche Unternehmenskulturen und Franchise-Philosophien.
Bei den Kunden kam der Deal vielleicht auch deshalb nicht gut an. In den sozialen Netzwerken gab es heftige Kritik. Das kann beiden Marken schaden. Die Franchise-Basis von Burger King wird ohnehin immer schwächer. Nicht zuletzt scheint auch der bezahlte Kaufpreis für THI relativ hoch.
MEIN FAZIT:
Es gibt viele Fragezeichen hinsichtlich der Zukunft. Speziell die Übernahme von Tim Horton und die Übersiedlung des Hauptsitzes nach Kanada aus steuerlichen Gründen könnten sich auch als Bumerang erweisen. Die fundamentale Bewertung ist hoch. Meiden Sie die Aktie.
Armin Brack ist Chefredakteur des Geldanlage-Reports. Gratis anmelden unter: www.geldanlage-report.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Analysen zu Burger King Inc.
Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2014 | Burger King Worldwide Outperform | RBC Capital Markets | |
07.01.2013 | Burger King Worldwide halten | UBS AG | |
28.12.2012 | Burger King Worldwide halten | Buckingham Research | |
21.09.2012 | Burger King Worldwide neutral | UBS AG | |
06.09.2010 | Burger King neutral | Credit Suisse Group |
Datum | Rating | Analyst | |
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10.12.2014 | Burger King Worldwide Outperform | RBC Capital Markets | |
26.08.2010 | Burger King overweight | Barclays Capital | |
14.07.2010 | Burger King "overweight" | Barclays Capital | |
14.04.2010 | Burger King "overweight" | Barclays Capital | |
04.11.2009 | Burger King buy | Janney Montgomery Scott |
Datum | Rating | Analyst | |
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07.01.2013 | Burger King Worldwide halten | UBS AG | |
28.12.2012 | Burger King Worldwide halten | Buckingham Research | |
21.09.2012 | Burger King Worldwide neutral | UBS AG | |
06.09.2010 | Burger King neutral | Credit Suisse Group | |
06.09.2010 | Burger King hold | Citigroup Corp. |
Datum | Rating | Analyst | |
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30.11.2009 | Burger King underperform | Wedbush Morgan Securities Inc. |
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