Erste Group Research Equity weekly

Sorgen um China belasten ATX

17.08.15 10:52 Uhr

Sorgen um China belasten ATX | finanzen.net

Marktanalyse Österreich

Nach einem ruhigen Start in der vergangenen Woche verlor der ATX zur Wochenmitte kräftig, bevor am Donnerstag eine Gegenbewegung startete. Am Ende steht ein Minus von 1,2% auf Wochensicht, womit der heimische Leitindex jedoch noch deutlich besser bedient war als der deutsche DAX, der knapp 5% nachgab.

Die überraschende Abwertung der chinesischen Währung Yuan lässt Investoren rätseln, wie schlecht es wirklich um die chinesische Wirtschaft bestellt ist. Auch immer mehr Wirtschaftsdaten aus China bleiben hinter den Erwartungen zurück.

Am kräftigsten verloren Aktien aus den Bereichen Grundstoffe und Investitionsgüter, da diese stark von der Nachfrage aus China abhängen. Andritz, SBO und RHI verloren allesamt mehr als 8%. Wochengewinner war die Immofinanz (+6,3%) - hier wirken die bekanntgegebenen Pläne zum Verkauf des Logistik Portfolios und der Wiederherstellung der strukturellen Dividendenfähigkeit aus der vorherigen Woche nach. Bei fast 50% Abschlag zum NAV bleiben wir hier bei der Kaufempfehlung. Die Erste Group konnte nach zahlreichen positiven Analystenkommentaren 3,3% zulegen.

Während Öl-Werte sich generell verbilligten, stemmte sich OMV (+1,3%) nach überraschend guten Zahlen im zweiten Quartal diesem Trend entgegen. Ein deutlicher Ergebnisrückgang in der Öl-Exploration und Produktion konnte durch eine Vervierfachung im Bereich Raffinerie und Tankstellengeschäft und einen verbesserten Beitrag von Borealis ausgeglichen werden. Da die Raffinerie-Margen im zweiten Halbjahr jedoch wieder sinken sollen und wir nicht von einer raschen Verbesserung des Ölpreises ausgehen, bleiben wir aber bei unserer Reduzieren-Empfehlung.

Die DO&CO steigerte im ersten Quartal 2015/16 Umsatz und EBITDA um mehr als 20% und will auch im Gesamtjahr zweistellig wachsen. Nachdem die Aktie dieses Jahr schon deutlich gestiegen ist, erwägen wir im nächsten Bericht jedoch eine Rückstufung von derzeit Akkumulieren.

Beim Verbund (-3,7%) bleiben wir bei unserer Reduzieren-Empfehlung und senken das Kursziel von EUR 14,0 auf EUR 13,3. Grund sind die weiterhin niedrigen Strompreise und auch der trockene Sommer sollte im dritten Quartal die Wasserführung beeinträchtigen.

Ausblick

Die Berichtssaison nimmt diese Woche (KW 34) wieder Fahrt auf. So werden etwa Wienerberger, Mayr-Melnhof, Flughafen Wien, KTC und RBI Zahlen vorlegen. Der ATX sollte sich wieder etwas näher Richtung der 2.500-Punkte-Marke bewegen.

Gewinnschätzungen Österreich - ATX

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