Emerging-Markets-Trader Gerhard Heinrich

China – leidet die Wirtschaft unter der neuen Regierung?

31.05.13 12:02 Uhr

China – leidet die Wirtschaft unter der neuen Regierung? | finanzen.net

Schon in den vergangenen Wochen deuteten Frühindikatoren darauf hin, dass sich die chinesische Volkswirtschaft wieder abkühlt.

In dieser Woche bestätigten dies auch die aktuellsten BIP-Zahlen: Im ersten Quartal lag das chinesische Wirtschaftswachstum mit einem Plus von 7,7% unter der Markterwartung von 8,0%.

Interessant ist die Deutung seitens der Credit Suisse, warum die Markterwartungen enttäuscht wurde. Sie sieht als Auslöser vor allem den Führungswechsel im Land. So habe die Antikorruption-Kampagne von Xi Jinping bei den Einzelhandelsumsätzen zu einer Verringerung des Wachstums geführt. Gleichzeitig leide die Industrieproduktion unter der strengeren Verfolgung von Umweltsündern. Nicht wenige Fabriken wurden aufgrund ihrer Schadstoffausstöße zumindest vorübergehend geschlossen. Überdies habe die Unsicherheit über die Politik zur Eindämmung der Finanzspekulationen den Immobilienmarkt belastet.

Mein Fazit: Es ist sicherlich keine schlechte Nachricht, dass der Kampf der neuen Regierung gegen Korruption und Umweltverschmutzung schon von Anfang an Früchte trägt. Wenn nun auch noch wirtschaftsfördernde Programme ihre Kraft entfalten (zum Beispiel im Solarsektor) dann dürfte sich die chinesische Volkswirtschaft zur zweiten Jahreshälfte hin wieder stabilisieren!

Florian Schulz ist ausgewiesener Experte auf dem Gebiet der Emerging Markets und Chefredakteur des Emerging-Markets-Trader Börsenbriefs. Mehr Infos unter: www.emerging-markets-trader.de. Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.