DAX: Wann fallen die 10.000 Punkte?
Was für eine Woche! Nicht nur dass die Unterstützung bei 9.425 Punkten gehalten hat, auch ein neues Allzeithoch hat sie für den DAX gebracht.
Grundlage für den neuen Rallyeschub sind neue positive Konjunkturdaten und gute Quartalszahlen von den US-Banken. Doch wie lange kann die Rallye anhalten?
Positive US-Daten beflügeln
In den USA hat sich der Aufschwung beschleunigt. Aus dem Beige Book der US-Notenbank Fed geht hervor, dass sich in neun von zwölf Fed-Distrikten die Wirtschaft auf Wachstumskurs befindet. Noch wichtiger: Auch der Ausblick ist positiv. Zusätzlich untermauert wurde die positive Einschätzung durch einen unerwartet starken Empire State Manufacturing Index im Januar, der überraschend auf 12,51 Punkte (Prognose: 3,5) gestiegen ist. Die schlechten Jobzahlen vom Dezember erscheinen damit in einem etwas anderen Licht. Ob beispielsweise die Kältewelle für den schleppenden Arbeitsmarkt verantwortlich war, ist aber immer noch unklar. Leicht unter den Erwartungen blieben dagegen die Zahlen für das deutsche BIP im vierten Quartal, das nur mit 0,4 statt der erwarteten 0,5 Prozent zulegte. Das ist jedoch kein Beinbruch, zumal 2014 die Schuldenkrise nicht mehr so stark bremsen wird. Die Meldung der Woche kam vielleicht aus Frankreich. Präsident Hollande kündigte Ausgabenkürzungen und Erleichterungen für die Unternehmen an und vollzog damit eine 180-Grad-Kehrtwende. Nun müssen den Worten jedoch Taten folgen, dann könnte die nach Deutschland größte Volkswirtschaft der Eurozone wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.
US-Banken enttäuschen nicht
Die bislang veröffentlichten Quartalszahlen von den US-Banken fielen positiv aus. JP Morgan schlug sich trotz vieler Rechtsstreitigkeiten besser als erwartet und verdiente mit 1,30 USD je Aktie deutlich mehr als erwartet (1,25). Auch Wells Fargo und Bank of America überzeugten. Einzig die Citigroup konnte nicht mithalten. In Deutschland überraschte Beiersdorf mit starken Umsätzen und der Verlängerung des Vertrags mit Vorstandschef Heidenreich um fünf Jahre.
Fazit
Die Frage, ob der DAX die 10.000 Punkte erklimmen wird, stellt sich inzwischen kaum noch. Es geht nur noch um das wann. Unvorsichtig sollte man deswegen aber dennoch nicht werden, denn auch Rückschläge werden wieder kommen und ob der DAX nun schnurstracks die 10.000 Punkte in Angriff nimmt, ist auch nicht sicher. Die generelle Richtung am Aktienmarkt bleibt aber aufwärts gerichtet, so dass zwischenzeitliche Korrekturen und Rückschläge für neue Investments genutzt werden können.
Stefan Böhm (Diplom-Volkswirt) ist Chef-Redakteur des DaxVestor Börsenbriefs. Weitere Informationen finden Sie unter: www.dax-vestor.de
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