DAX Analyse: Gelpolitiker besitzen zu viel Macht
Seit der Finanzkrise 2008 wird fast nur noch darüber geredet, wie sich die Politik der Notenbanken auf den Aktienmarkt auswirkt, als könnten die Geldpolitiker die Kurse bestimmen.
Das ist eine groteske Überschätzung der Geldpolitik. Tatsächlich ist es heute wie eh und je: Die Aktienkurse richten sich danach, wie die Konjunktur läuft, was die Unternehmen produzieren und welche Gewinne sie dabei erzielen. Der Kursanstieg an der Wall Street in den letzten Jahren ist daher in erster Linie darauf zurückzuführen, dass sich die US-Wirtschaft von der Krise erholt hat und die Unternehmen ihre Gewinne steigern konnten. Die US-Notenbank hat dies mit ihrer expansiven Geldpolitik "nur" unterstützt. Vor allem hat sie dafür gesorgt, dass die Anleger wieder Vertrauen in die Wirtschaft fassen konnten und ihre Risikobereitschaft gestiegen ist. Vermögenswerte, die Rendite bringen, waren wieder gefragt. Ebenso wenig wie die US-Notenbank kann die EZB mit ihrer extrem expansiven Geldpolitik die Börsen in der Eurozone anschieben. Wenn die fundamentalen Voraussetzungen für steigende Kurse nicht gegeben sind, dann wird die Liquidität woandershin fließen, z.B. ins Ausland.
Immobilienaktien bescheren Gewinne
Die Politik der Niedrigstzinsen ist natürlich riskant und sorgt für labile Finanzmärkte. Korrekturen an den Börsen sind daher jederzeit möglich. Beispiel dafür ist die Entwicklung deutscher Immobilienaktien in den letzten Tagen: Es gab bei fast allen Titeln Kursrückgänge um etwa zehn Prozent. Spezielle Gründe dafür gibt es nicht, es handelt sich wohl einfach um Gewinnmitnahmen bei den in den letzten Monaten extrem gut gelaufenen Titeln. Das kann jederzeit auch dem Gesamtmarkt drohen.
Der Volkswirt Stefan Böhm kann insgesamt auf mehr als 25 Jahre Börsenerfahrung zurückgreifen und gilt als Experte für das Gebiet Aktien und Zertifikate. Der erfolgreiche Trader hat unter anderem mit dem renommierten Optionsschein-Magazin Erfolgsgeschichte geschrieben. Ebenso erfolgreich publiziert der Börsenexperte den kostenlosen Börsenbrief www.boehms-dax-strategie.de und das Premium Börsenmagazin www.dax-vestor.de seit dem Jahr 2004.
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