Börse Frankfurt-Wissen

Nach dem Trade ist vor dem Trade

08.06.12 15:55 Uhr

Nach dem Trade ist vor dem Trade | finanzen.net

Polnische und ukrainische Aktien in Frankurt handeln

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Aktien

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Die Europa-Meisterschaft bietet eine gute Gelegenheit, die beiden Gastgeberländer mit Anlegeraugen zu betrachten. Insbesondere Investments in polnische Unternehmen sind jetzt besonders einfach und günstig, denn die Baader Bank hat von allen 20 Werten im Leitindex WIG Originalaktien an der Börse Frankfurt handelbar gemacht. Das Land ist in den vergangenen Jahren mit einer robusten Konjunktur und stabilen Wachstumsraten aufgefallen. Aber auch einige ukrainische Werte sind über Austauschscheine verfügbar, zwei Unternehmen sind sogar im Entry Standard gelistet.

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Polen - ein Lichtblick in Europa

„Vor dem Hintergrund der grundsätzlich positiven Fundamentaldaten sind polnische Aktien eine interessante Anlageoption im Bereich der europäischer Schwellenländer“, erklärt Robert Halver, Leiter Kapitalmarktanalyse der Baader Bank. Historisch seien die Titel sowohl nach Ertrags- als auch nach Substanzbewertung günstig bewertet.

Die polnische Wirtschaft ist in den vergangenen 20 Jahren durchschnittlich um real vier Prozent jährlich gewachsen. Im europäischen Vergleich zeige sich das osteuropäische Schwellenland damit sehr krisenrobust. „Für die polnische Wirtschaft erwarten wir trotz der europäischen Schuldenkrise auch für dieses Jahr ein solides Wachstum von knapp drei Prozent“, ist Halver optimistisch.

Wichtige Konjunkturimpulse kämen aus öffentlichen, vor allem EU-Investitionen in die Infrastruktur. Sie umfassen zwischen 2007 und 2013 ein Volumen von 67 Milliarden Euro. Wegen der europaweit vergleichsweise niedrigen Lohnkosten, sehr gut ausgebildeten und überdurchschnittlich jungen Arbeitskräften sowie der zentralen geografischen Lage gelte Polen mittlerweile als einer der weltweit attraktivsten Investitionsstandorte. Geteilt werde diese Einschätzung nicht zuletzt von internationalen Privatinvestoren, die seit vielen Jahren zu den äußerst verlässlichen Kapitalgebern gehörten.

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Mittelstand und Binnenkonsum als Pfeiler der Wirtschaft

„Eine tragende Säule der polnischen Wirtschaft ist der sich dynamisch entwickelnde Mittelstand, der bereits seit den 50er Jahren zum Rückgrat einer langen Wirtschaftserholung avanciert“, führt Halver aus. Polen komme industriepolitisch die Einbindung in den EU-Binnenmarkt und vor allem die regionale Nähe zum wichtigsten Außenhandelspartner Deutschland zugute. Vom Außenhandel gingen 26 Prozent der Exporte nach Deutschland, damit profitiere Polen deutlich von der globalen Wirtschaftskraft seines westlichen Nachbarn.

„Das zweite Standbein der polnischen Wirtschaft ist der Konsum der gut 40 Millionen Polen.“ Die stabile Binnennachfrage trage seit 2000 gut 60 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt bei, allein im April seien die Einzelhandelsumsätze gegenüber dem Vorjahr um 5,5 Prozent gewachsen. „Sollte die Euro-Krise jedoch nachhaltig ungelöst bleiben, sind durch die Verunsicherung der Wirtschaftsakteure auch konjunkturelle Reibungsverluste in Polen zu erwarten.“

Mit rund 56 Prozent des Bruttoinlandsprodukts liege das Land unter der Maastricht-Grenze eines Schuldenstands von 60 Prozent. 2010 habe das Haushaltsdefizit einen Höchststand von knapp 8 Prozent erreicht, sei aber 2011 bereits wieder deutlich auf unter 5 Prozent gefallen und für 2012 strebe man sogar die Erfüllung des Maastricht-Kriteriums von 3 Prozent an. „Auch die Verschuldung der privaten Haushalte ist im Vergleich zu westeuropäischen Nationen moderat“, schließt Halver seine Kurzanalyse.

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Alle 20 Werte des polnischen Leitindex handelbar

Mit der Einbeziehung der polnischen Bluechips des Leitindex WIG 20 ist der Handel mit den größten Werten der Warschauer Börse jetzt kostengünstig und einfach geworden. Die Aktien werden im Frankfurter Spezialistenhandel von der Baader Bank angeboten und betreut.

Aktien aus der Ukraine

Insgesamt 39 Aktien ukrainischer Unternehmen sind in den Frankfurter Handel einbezogen, und zwar in Form von sogenannten Austauschscheinen – GDRs, die eine Originalaktie verbriefen, wenn diese nicht an dem jeweiligen Börsenplatz gehandelt werden kann, meist aus rechtlichen oder abwicklungstechnischen Gründen.

„Die Umsätze sind jedoch nur bei einigen davon nennenswert“, erklärt Kai Winkelmann von der Equinet Bank, der als Leiter des Market Making sieben der liquideren Aktien betreut. Kai Winkelmann, Leiter des Market Making, erklärt, dass die Mehrheit der ukrainischen Aktien privat platziert worden sind und von daher der Anteil an frei handelbaren Aktien gering sei. Inzwischen etabliere sich die Warschauer Börse als aktiver Heimatmarkt, so dass in Frankfurt ein liquider Handel nach dem Referenzmarktprinzip möglich ist. Eine der Unternehmen im polnischen WIG 20, die Kernel Holding, stammt aus der Ukraine.

Die ukrainischen Unternehmen sind mehrheitlich im Agrarsektor tätig. Zwei der Unternehmen, Mriya Agro und der Immobilienentwickler TMM Real Estate, haben sich für ein Listing im Entry Standard entschieden, sie erfüllen damit erweiterte Transparenzpflichten. „Einige der Unternehmen sind inzwischen etabliert und Bestandteil von Osteuropa-Fonds“, schließt Winkelmann.

Edda Vogt betreut die Infomationsangebote der Frankfurter Wertpapierbörse für Anleger. Herzstück des Services ist die Website boerse-frankfurt.de. Neben einem umfangreichen Angebot an Preis-, Stamm- und Unternehmensdaten als Basis eines transparenten Börsenhandels bietet das neutrale Internetportal Börsenmeldungen, aktuelle Marktberichte und fundiertes Know-how.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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