Börse Frankfurt-News: Ungebremste Nvidia-Begeisterung (Zertifikate)
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Im Zertifikatehandel ist das Bild eindeutig, wie selten. Es wird auf Tech-Werte gesetzt, und am liebsten auf Nvidia. Die Erwartung: Es geht weiter nach oben. Gemischter ist die Lage bei?-l und Gold.
4. Juli 2024. Nasdaq, Apple, Tesla und vor allem Nvidia - im Zertifikatehandel dreht sich fast alles um Technologiewerte. "Die Fokus liegt ganz klar auf Tech-Werten, meist US-amerikanischen", berichtet Markus Königer, der für die ICF Bank Zertifikate handelt. "Das Bild ist gefärbt wie selten - mit Nvidia ganz oben auf der Umsatzliste", erklärt Patrick Kesselhut von Société Générale. Beide Händler melden gute Umsätze. Zertifikatehändler Simon Görich von der Baader Bank beobachtet derzeit aber auch viel Abwarten. "Die Rahmenbedingungen mahnen zur Vorsicht, etwa der Ukraine-Krieg, die allgemeinen Wirtschaftsdaten sowie die Wahlen in Frankreich und den USA." Besonderes Interesse gelte globalen Indizes und Edelmetallen - und eben den Tech-Werten.
DAX: Es herrscht viel Zuversichtlich
Der DAX zeigt sich seit dem Allzeithoch von 18.895 Punkten Mitte Mai schwächer, zuletzt ging es aber wieder aufwärts auf 18.418 Punkte am Donnerstagmorgen. Der Nasdaq 100 hat am gestrigen Mittwoch sogar abermals ein neues historisches Hoch erreicht.
Beliebteste Basiswerte bei der ICF waren in den vergangenen vier Wochen DAX, Nvidia, Nasdaq, Gold, Dow Jones, Apple, Euro Stoxx, Rheinmetall,?-l und der S&P 500. Bei Société Générale sieht es fast identisch aus mit DAX, Nvidia, Nasdaq, Gold, Dow Jones, S&P 500, Euro Stoxx, Silber, Rheinmetall und Tesla als Favoriten. "Danach kommen die ganzen anderen US-Tech-Werte wie Apple, Microsoft, Amazon und Meta", erklärt Kesselhut.
Was den DAX angeht, dominieren im Handel mit Anlageprodukten Discount-, gefolgt von Bonus- und Reverse Bonus-Zertifikaten, wie Kesselhut feststellt. Bei den Hebelprodukten stünden Open-End-Knock-Outs oben, meist bullishe. Königer zufolge sind die umsatzstärksten DAX-Zertifikate mal bullish, etwa der Open-End-Knock-Out-Call mit Basispreis 17.898 Punkten (), mal aber auch bearish, wie der Open-End-Knock-Out-Put mit Basispreis 18.823 ().
Nvidia dominiert die Umsatzlisten
Bei den Hebelprodukten auf Einzelwerte zeigt sich klar das enorme Interesse an Nvidia. "Zehn der fünfzehn umsatzstärksten Faktorzertifikate beziehen sich auf Nvidia", stellt Kesselhut fest. Beispiele: zwei bullishe Optionsscheine mit Hebel 6 (, ). Bei den Open-End-Knock-Outs sei es ähnlich, wenn auch nicht ganz so Nvidia-lastig. Meist handle es sich um bullishe Produkte, sehr beliebt sei aber auch ein Open-End-Knock-Out-Put ().
Auf Königers Umsatzliste stehen die bullishen Hebelprodukte auf Nvidia ebenfalls auf den ersten Plätzen, Optionsscheine () und Knock-Outs (). "Deutsche Unternehmen wie VW spielen derzeit kaum eine Rolle", bemerkt der ICF-Händler. Einzige Ausnahme: der Rüstungskonzern Rheinmetall. Auch hier werde offenbar mit weiter steigenden Kursen gerechnet ().
?-l und Gold - beide Seiten gespielt
Viel Bewegung gibt es derzeit beim?-l: Nach dem Rückgang bis auf 77 US-Dollar Anfang Juni kostet das Barrel Brent jetzt wieder knapp 87 US-Dollar. Hier zeigen die ICF-Zahlen bullishe () und bearishe Positionierungen.?"hnlich sieht es bei Gold aus, auch hier wird auf steigende und fallende Notierungen spekuliert. Der Goldpreis tritt seit einigen Wochen auf der Stelle. Nach dem neuen Hoch von knapp 2.450 Punkten im Mai kostet die Feinunze jetzt 2.354 US-Dollar.
Gesuchte Krypto-Körbe
Umsatzstärkstes Produkt überhaupt war bei der ICF Bank in den vergangenen vier Wochen übrigens wieder ein Krypto-Tracker, und zwar das Tracker-Zertifikat auf "Der Aktionär" Krypto TSI (CH1171791515). Mit diesem wird aus einem Pool von Kryptowährungen automatisch und nach festen Regeln in die zehn trendstärksten Kryptos investiert. Stark gesucht bleibt auch das Tracker-Zertifikat auf "Börse Online" Best of Krypto (CH1171793321). Dieses bildet die zehn größten Krypto-Coins ab, bewertet nach ihrer Marktkapitalisierung. Der Bitcoin ist zuletzt wieder unter 59.000 US-Dollar gefallen nach über 73.000 US-Dollar im Hoch im März.
Von Anna-Maria Borse, 4. Juli 2024 © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)