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Börse Frankfurt-News: Nicht alle Eier in einen Korb (ETFs)

02.12.20 07:54 Uhr

Börse Frankfurt-News: Nicht alle Eier in einen Korb (ETFs) | finanzen.net

FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Anleger setzen mit MSCI World-ETFs auf Diversifizierung und erkennen Aufwärtstendenzen in der Finanzbranche. Im Rentenbereich zählen Kreditwürdigkeit sowie hohe Erträge.

1. Dezember 2020. FRANKFURT (Börse Frankfurt). Langeweile kam bei Investoren im November wohl kaum auf. Die Aufmerksamkeit galt den US-Wahlen und ihrem Ausgang, rasant steigenden Corona-Infektionsraten sowie wechselhaften Meldungen hinsichtlich Verfügbarkeit und Wirksamkeit verschiedener Impfstoffe. Schlussendlich verbuchten viele Indizes ansehnliche Monatszuwächse. Für Hubert Heuclin von der BNP Paribas stellt sich damit die Frage, ob die Party an den Börsen im November nahtlos fortgesetzt wird. Immerhin deuteten einige Marktindikatoren insbesondere für zyklische Werte und Value-Aktien auf erhöhte Korrekturrisiken. Andererseits würden die Zentralbanken aller Voraussicht ihre Geldschleusen weit geöffnet halten und damit die Finanzmärkte weiterhin unterstützen.

Risiken breit streuen

Im ETF-Handel geben sich Anleger Heuclin zufolge jedenfalls nach wie vor bullish. Besonders häufig setzten die Kunden der BNP Paribas auf globale Portfolios basiert auf dem MSCI ACWI Net Total Return Index (WKNs A14VJU, A14VJT, A14VJS), gefolgt von MSCI World- (WKN A1XB5U) und MSCI World Value-ETFs (WKN A12ATG).

Das deckt sich mit den Beobachtungen von Andreas Schröer von Lang & Schwarz. Die Nachfrage nach MSCI World-ETFs (WKN A0RPWH) gehöre zusammen mit der Vorliebe für S&P Global Clean Energy- (WKN A0MW0M) und DAX-Produkte (WKN DBX1DA) zu den auffälligsten Transaktionen.

US-Aktien uneinheitlich

Carsten Schröder von der Société Générale spricht von einem Käufermarkt. "Über alle Anlageklassen hinweg überwiegen bei uns mit 54 Prozent die Zuflüsse." MSCI World-Tracker (WKNs A2PK5J, A1C9KK, ETF110) gehörten vor S&P 500-ETFs (WKNs A0YEDG, A2ATY3) zu den beliebtesten Werten.

Letztere sieht die BNP Paribas mit deutlichen Verlusten. Anleger trennten sich in größerem Stil von Indexfonds, die sich am MSCI USA (WKN A1XB5V) und S&P 500 (WKN A2H573) orientieren.

ETFs: Nicht alle Eier in einen Korb

Europäische Aktien etwa im Stoxx Europe 600 (WKNs LYX0Q0, DBX1A7) und FTSE 250 (WKN A12CX0) belegen in Schröders Kaufstatistik vordere Ränge. Es gebe einige Signale, die für einen EU-Austritt der Briten mit Abkommen sprächen.

Bezogen auf die Branchen landeten Finanzaktien etwa im Stoxx Europe 600 Banks (WKN A0F5UJ), MSCI Europe Financials (WKN A1191R) und MSCI World Financials (WKN A113FE) besonders häufig in den Depots. Tracker des technologielastigen Nasdaq (WKNs A0F5UF, 801498) und iShares Digitalisation (WKN A2ANH3) würden derweil eher abgestoßen. Werte basiert auf dem Stoxx Global Electric Vehicles and Driving Technology Index (WKN A2N9FP) seien wiederum gesucht.

Heuclin verbucht zumeist Positionierungen in MSCI Europe-ETFs (WKNs A2ATYJ, A0MZWQ). Der Zuspruch halte sich aber in Grenzen.

Lust auf asiatische Werte

Aktien von Unternehmen aufstrebender asiatischer Länder etwa im MSCI EM Asia (WKNs A2H58R, A2H58S) kommen Heuclin zufolge gut an. Für den Händler wenig überraschend gehörten auch chinesische Werte im SC300 (WKN DBX0M2) einmal mehr zu den Gewinnern. Tendenziell auf steigende Kurse japanischer Aktien erwarteten Käufer von MSCI Japan- (WKN DBX1MJ) und Nikkei 225-Produkten (WKN DBX0NJ).

Gute Bonität erwünscht

Im Handel mit Rentenwerten verbucht Schröder Interesse an Anleihen von Ländern aus der europäischen Währungsunion (WKN A2AUDE) und den USA (WKN A2J202). Mit dem Verkauf von Geldmarktprodukten (WKN LYX0B6) hätten Marktteilnehmer einiges an Liquidität freigesetzt.

Euro-Hochzinsanleihen im Markit iBoxx Euro Liquid High Yield (WKN A1C3NE) und Unternehmensanleihen basiert auf dem Barclays MSCI Euro Corporate 0-3 Year Sustainability ex Controversial Weapons Index (WKN A142NU) seien bei den Kunden der PNP Paribas besonders gut angekommen.

von: Iris Merker

1. Dezember 2020, © Deutsche Börse AG

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)