Börse Frankfurt-News: Fonds: Gewinnmitnahmen in zwei Etappen
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - Im Fondshandel an der Börse Frankfurt überwiegen bei saisonal bedingt relativ dünnen Umsätzen die Abgaben. Auf der Verkaufsliste stehen unter anderem Minenaktien und Immobilienanteile. Bei Tech-Aktien fällt das Bild gemischt aus.
6. Juni 2024 FRANKFURT (Börse Frankfurt). Pfingstferien und mehrere Feier- sowie Brückentage haben das Umsatzvolumen bei den gehandelten Investmentfonds in den vergangenen Wochen beeinträchtigt. "Wir sehen einen nicht mehr ganz so regen Handel wie zuvor", fasst Ivo Orlemann von der ICF Bank zusammen. Konkret lag der Orderbuchumsatz an der Börse Frankfurt im Mai gut 20 Prozent unter dem Durchschnitt der ersten vier Monate 2024.
++++
Online-Session am 10. Juni, 12 Uhr:
Während deutsche Bluechips für einen DAX-Rekord nach dem anderen sorgen, liegen kleinere Unternehmen, die Small- und Mid Caps, weit hinten im Kursrennen - auch europaweit. Zu zyklisch, zu hoch verschuldet, zu stark auf Deutschland und Europa fokussiert, so die gängigen Vorurteile. Völlig zu Unrecht, sagt Fondsmanager Björn Glück von Lupus alpha, der seit 12 Jahren einen sehr erfolgreichen Nebenwerte-Fonds verantwortet. Wir sprechen mit ihm über die Gründe dieser Entwicklung und ob jetzt die Zeit fürs Aufholen der Nebenwerte kommen kann.
Jetzt kostenlos anmelden: boerse-frankfurt.de/webinare
++++
Gehandelt wurde auf der Aktienseite vor allem der Technologiesektor. "Hier war auf beiden Seiten was los", ordnet der Händler ein. Einiges um ging vor allem beim Franklin Technology (LU0260870158), dem FF - Global Technology (LU0099574567), dem Deka-Technologie (DE0005152623) und dem UniSector: High Tech (LU0101441672). Auf Jahressicht konnten die vier Fonds zwischen 21 und 37 Prozent zulegen, wobei das Produkt von Union Investment in diesem Zeitraum am besten abgeschnitten hat. Auf Sicht von fünf Jahren hat der Fidelity-Fonds ("FF") mit plus 170 Prozent die Nase vorn.
Aktives Management führt zu Verkäufen
Bei der Baader Bank war das Geschäft in den vergangenen Wochen vermehrt von Abgaben geprägt. "Während der Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten kam es zu Gewinnmitnahmen und als es dann mal runter ging, griffen einige Stopps", erklärt Matthias Präger. Verkäufe sieht der Händler vor allem bei deutschen Aktienfonds wie dem DWS Deutschland (DE0008490962) und dem DWS Investa (DE0008474008). Ebenfalls mehrheitlich verkauft wurden die weltweit anlegenden Deka-Industrie 4.0 CF (LU1508359509) und Dirk Müller Premium Aktien (DE000A111ZF1). Der von Warburg Invest verwaltete Fonds verbucht auf Jahressicht ein Plus von gut 3 Prozent, notiert aber immer noch 13 Prozent unter seinem Startniveau aus dem Jahr 2015.
Starke Abgaben verzeichnet Präger auch im Bereich der Edelmetalle, nachdem der Goldpreis im Mai ein neues Rekordhoch bei rund 2.450 US-Dollar markiert hat. Verkauft werden sowohl der BGF World Mining (LU0075056555) als auch der BGF World Gold (LU0055631609). Während sich der Fokus auf Unternehmen aus dem Goldbergbau auf Jahressicht eher rentiert hat (+12 Prozent vs. +1 Prozent), schneidet der breiter aufgestellte "Mining-Fonds" auf 5-Jahressicht besser ab (+95 Prozent vs. +51 Prozent)
Abgaben auch bei Immobilienfonds
Im Segment der Immobilienfonds nutzen Anlegerinnen und Anleger die Möglichkeiten des Börsenhandels häufig, um Positionen zeitnah zu einem feststehenden Kurs glattzustellen. Orlemann berichtet von verstärkten Verkäufen des Deka-ImmobilienGlobal (DE0007483612) und des Deka-ImmobilienEuropa (DE0009809566). Bei dem fast immer sehr rege gehandelten hausInvest (DE0009807016) wechseln sich Käufe und Verkäufe momentan ab. Nicht fehlen darf in der Auflistung der im Segment der Mischfonds immer stark gefragte Flossbach von Storch Multiple Opportunities (LU0323578657). Der Megafonds mit über 25 Milliarden Euro an Anlegergeldern hat sich seit Anfang 2012 im Wert verdoppelt. Das Ende 2021 markierte Rekordhoch konnte bis jetzt aber noch nicht wieder erreicht werden.
Unter den am meisten gehandelten aktiven Fonds an der Börse Frankfurt standen auch im Mai wieder die Aktienfonds ganz oben. Mit einem Anteil von 44 Prozent des gesamten Orderbuchumsatz wurde allerdings der niedrigste Wert des Jahres markiert. Deutlich zulegen konnten im Gegenzug die Mischfonds, die ihren Anteil von bislang durchschnittlich weniger als 14 Prozent im vergangenen Monat auf über 17 Prozent steigerten. Für den Sprung auf Rang zwei hat es dennoch nicht gereicht. Dort liegen unverändert die offenen Immobilienfonds mit einem Anteil von rund 30 Prozent. Noch mehr Zahlen zu den Umsätzen gibt es in der Kassamarktstatistik auf deutsche-boerse-cash-market.com.
Von Thomas Koch, 4. Juni 2024 © Deutsche Börse AG
(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)