Börse Frankfurt-News: Börse von A bis Z: A wie Allzeithoch
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - "Sind Aktien nicht schon viel zu teuer, um jetzt mit dem Investieren anzufangen?" Der DAX hat in dieser Woche eine neue Rekordmarke gesetzt, 15.568 Punkte im Verlauf und 15.558 auf Schlusskursbasis. Auch von anderen viel beachteten Börsen werden laufend neue Höchststände gemeldet, kurze Pausen im Höhenflug gelten als "gesunde Korrekturen". Die in Medien und Gesprächen häufig gestellte Frage überrascht kaum. "Soll ich denn jetzt noch einsteigen?"
Die Antwort ist einfach: Ja, wenn Sie langfristigen Vermögensaufbau als Ziel haben.
"Market Timing" versus "Time in the Market" stehen hinter diesem Widerspruch. Market Timing beschreibt die Strategie, günstig Wertpapiere zu kaufen und mit Gewinn zu verkaufen, egal ob Einzelaktien oder den ganzen Markt in einem Indexfonds. Das sehen vor allem Nicht-Aktionärinnen als Ziel bei Börsengeschäften, was einige falsche Glaubenssätze nährt wie: Geldanlage in Aktien ist hochriskant und die Börse ein Casino. Natürlich kann Market Timing eine sinnvolle Strategie sein. Für diejenigen unter uns, die sich mit Kennzahlen wie KGF oder Charts auseinandersetzen, einige Stunden pro Woche mit ihren Analysen verbringen wollen. Langfristig erfolgreich sind damit allerdings die wenigsten.
Denn ob Aktien jetzt wirklich zu teuer sind oder weiter steigen und wann der nächste (sichere) Crash kommt, wissen wir alle nicht. Genau da setzt "Time in the Market" an. Die Zeit, die Sie investiert seid, ist der Erfolgsfaktor. Je länger Anleger im Markt engagiert sind, desto höher fällt die Rendite aus. Wenn sie die beiden anderen Kriterien beachtet: Breit diversifiziert und zu vernünftigen Kosten anlegen.
Wer, wie die allermeisten, nicht weiß, wann Aktien günstig und wann Aktien teuer sind, sollte auch nicht versuchen, den Markt schlagen zu wollen. Denn darauf bezieht sich Market Timing, besser zu sein als der Markt. Denn, um eine weitere Börsenweisheit zu zitieren: der beste Zeitpunkt, in Aktien einzusteigen war gestern, der zweitbeste ist heute.
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(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)