Der Anlegerbrief Holger Steffen

Euro: Die überraschende Wende

06.05.15 10:07 Uhr

Euro: Die überraschende Wende | finanzen.net

Just in dem Moment, in dem die meisten Beobachter einen Fall auf die Parität zum US-Dollar nur noch für eine Frage der Zeit halten, kann sich der Euro kräftig erholen. Ist die Talfahrt damit beendet?

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Euro: Mehrere Faktoren sprechen für Bodenbildung

Der Euro hat seinen Sturzflug gegenüber dem US-Dollar in den letzten Wochen beendet. Aus unserer Sicht sprechen zahlreiche Faktoren für eine nachhaltige Bodenbildung, dazu zählen neben der charttechnischen Stabilisierung vor allem das sehr pessimistische Sentiment und die Aussicht auf eine abnehmende Wachstumsdifferenz zu den USA.

Extremer Pessimismus

Der Absturz des Euro-Dollar-Kurses hat beim Sentiment drastische Spuren hinterlassen, dass Bullen-Lager für die Gemeinschaftswährung ist nach einer Messung von Sentix im April auf ein kleines Häuflein zusammengeschrumpft. Sinnbildlich dafür steht eine aktuelle Aussage des Chefökonoms von Goldman Sachs, der dem Euro einen anhaltenden Sinkflug vorhersagt. Noch im laufenden Jahr solle die Parität zum US-Dollar erreicht werden, in zwei Jahren sieht der Investmentbänker dann neue historische Tiefstände beim Kurs. Angesichts dieses - absolut konsensfähigen - Pessimismus überrascht es nicht, dass der Euro an den Märkten just in diesem Moment einen kurzfristigen Boden ausgebildet hat und damit eine mögliche Trendwende andeutet.

Wachstumsschwäche in den USA

Aber nicht nur die extrem überverkaufte Lage dürfte dem Euro letztlich geholfen haben, auch realwirtschaftlich und geldpolitisch gibt es durchaus gute Gründe für eine Wende. Denn das Wachstum der USA leidet schon massiv unter der Dollaraufwertung, im ersten Quartal sind die Exporte um 7,2 % zurückgegangen, was mitverantwortlich für das Mini-BIP-Wachs¬tum von 0,2 % war. Ob die FED vor diesem Hintergrund ihre Zinserhöhungsstrategie im zweiten Halbjahr wie geplant durchzieht, ist damit noch unsicherer geworden. Der Euroraum dürfte hingegen von der Schwäche der Gemeinschaftswährung kräftig profitieren und die Wachstumsdifferenz zu den USA reduzieren.

Fazit

Wir hatten den Euro schon vor einigen Wochen als überverkauft und unterbewertet eingestuft, wollten vor einem Investment aber eine Stabilisierung abwarten. Diese ist nun eingetreten, weswegen wir am Donnerstag eine Long-Position eröffnet haben. Wir trauen dem Euro nicht nur kurzfristig, sondern auch mittelfristig deutliches Aufwärtspotenzial zu.

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