DAX: Verunsicherung weiter spürbar
Der DAX pendelt im Moment hin und her, Turbulenzen am Anleihenmarkt und Verunsicherung über die weitere wirtschaftliche Entwicklung sorgen für Nervosität.
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Rezessionsgefahr belastet
Zunächst war nur von einer "Earnings Recession" in den USA die Rede, also von zwei aufeinanderfolgenden Quartalen mit rückläufigen Unternehmensgewinnen. Nach der Veröffentlichung eines überraschend hohen Handelsbilanzdefizits in den ersten drei Monaten (d.h. einem hohen Überschuss der Importe über die Exporte) dürfte nun entgegen der ersten Einschätzung zuletzt sogar das BIP geschrumpft sein. Schwache Frühindikatoren zur Entwicklung der Industrie verschärfen zusätzlich die Angst vor einer Rezession.
Industrieschwäche
Die geringe Dynamik in den USA geht vor allem einher mit einer Schwäche der Industrie. Der Auftragseingang hat zuletzt zwar um 2,1 % zugelegt, war zuvor aber sieben Monate in Folge rückläufig und liegt damit im Moment deutlich unter dem Vorjahresniveau. Und daran dürfte sich so schnell nichts ändern, wie ein wichtiger Frühindikator, der Einkaufsmanagerindex, signalisiert. Zwar befindet sich dieser mit 51,5 Punkten noch über der Wachstumsschwelle (50 Punkte), aber in den letzten Monaten ging es kontinuierlich bergab.
Deutschland kann sich nicht entziehen
Die aktuelle Schwäche der Industrie wird zum Teil auf den starken US-Dollar zurückgeführt, allerdings kann im Gegenzug Europa von dem schwachen Euro im Moment (noch) nicht adäquat profitieren. Etwas überraschend deuten die Industrieeinkaufsmanagerindizes an, dass sich die Dynamik hier zuletzt nicht weiter erhöht hat. Das Stimmungsbarometer für die Eurozone ist um 0,2 auf 52 Punkte gefallen, in Deutschland wurde sogar ein Rückgang um 0,7 auf 52,1 Punkte gemessen. Ursächlich dafür könnte die sinkende Drehzahl der Wirtschaftslokomotive China sein, der von HSBC erhobene Einkaufsmanagerindex ist zuletzt weiter abgesackt, von 49,6 auf 48,9 Punkte.
Fazit
Die aktuelle Korrektur beim DAX ist nicht nur eine Reaktion auf die vorherige Überhitzung, auch die Sorgen um eine Abkühlung der Weltkonjunktur - möglicherweise ausgehend von China - spielen dabei eine Rolle. Wir halten es aber für verfrüht, schon jetzt auf die Rezessionskarte zu setzen und auszusteigen. Der Abschwung im Reich der Mitte stellt eine gewisse Gefahr dar, noch halten wir den Trend in Europa und den USA aber für ausreichend robust und bleiben investiert.
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