Wohin mit dem Geld?

Die Notenbanken haben die Finanzmärkte in den vergangenen Jahren mit Liquidität überschüttet.
Diese flüssigen Mittel sind jetzt auf der Suche nach Rendite und bringen die Aktienanleger trotz unsicherer Konjunkturaussichten in eine komfortable Lage.
Gute Zeiten
Der IWF ist optimistisch und hat am Dienstag seine Konjunkturprognose angehoben. Demnach soll die Weltwirtschaft 2012 um 3,5 Prozent und 2013 sogar um 4,1 Prozent wachsen. Für Deutschland sagen die Experten Zuwächse von 0,6 Prozent bzw. 1,5 Prozent voraus. Treten diese Prognosen ein, sollten die Unternehmen ihre Gewinne weiter steigern können. Die ohnehin schon recht günstigen Bewertungen würden noch attraktiver. Gleichzeitig dürften aber die Zinsen von ihrem extrem niedrigen Niveau klettern. Die schmale Rendite würde durch fallende Anleihekurse aufgezehrt. Unter diesen Umständen würden wohl viele Anleger von Anleihen in die weit attraktiver bewerteten Aktien umschichten. DAX und Co würden profitieren.
Schlechte Zeiten
Droht dagegen das zarte Pflänzchen der Konjunkturerholung zu welken, ist davon auszugehen, dass die Notenbanken weitere Anstrengungen unternehmen, um die Wirtschaft anzukurbeln. Die Geldschleusen würden weiter geöffnet. Zuletzt haben die Börsen extrem positiv auf Liquiditätsspritzen der Zentralbanken reagiert, wie etwa der Aufschwung im DAX nach den beiden Tendern der EZB um den Jahreswechsel gezeigt hat. Eine Eintrübung der Konjunktur würde zwar die Aussichten der Unternehmen beeinträchtigen, der zu erwartende Geldregen könnte dagegen diese negativen Folgen überkompensieren.
Chancen überwiegen
Völlig risikolos sind die Börsen damit freilich nicht. Sollte die Schuldenkrise auch durch die Notenbanken nicht mehr in den Griff zu bekommen sein, sieht es düster für die Börsen aus. Auch eine Eskalation der Lage im Nahen Osten ist ein Risikofaktor. Aber derzeit überwiegen die Chancen klar.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global
Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf
deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und
bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes
deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter
www.aktien-strategie.de
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