Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

Wohin geht die Reise

03.02.11 13:39 Uhr

Wohin geht die Reise | finanzen.net

Zu Wochenbeginn haben DAX und Dow Jones ...

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22.242,5 PKT 177,9 PKT 0,81%

40.113,5 PKT 20,1 PKT 0,05%

... neue Mehrjahreshochs markiert.
Aus charttechnischer Sicht sieht es daher für die nächsten Wochen gut aus: Selbst die bisherigen Allzeithochs von 8.000 Zählern rücken bei den deutschen Blue Chips jetzt in greifbare Nähe. Ausreichend Futter für die Optimisten ist vorhanden. So schnellen die Gewinne der Unternehmen förmlich in die Höhe. Und da die Konjunkturperspektiven (zumindest in Deutschland) vorerst erfreulich aussehen, dürfte sich der positive Ergebnistrend im ersten Halbjahr 2011 fortsetzen. Gestützt werden die Börsen zudem von der nach wie vor sehr laxen Geldpolitik der meisten Notenbanken. Vor allem von der Federal Reserve gab es bislang keine Anzeichen, dass die Zinszügel angezogen werden. Solide Konjunktur bei niedrigen Zinsen: Das ist die perfekte Mischung für steigende Aktienkurse.

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Aber, aber

Es gibt allerdings mehrere Gründe, jetzt nicht in Euphorie zu verfallen. Das Umfeld kann nämlich verdammt schnell kippen. Großbritannien bekommt das soeben zu spüren. Dort zeigen die Sparmaßnahmen inzwischen volle Wirkung: Das BIP ist rückläufig, gleichzeitig schieben die steigenden Rohstoffe die Inflation in die Höhe. Dieses Szenario, das man in der Fachsprache Stagflation nennt, droht auch anderen Industrienationen. Sofern die angekündigten Sparmaßnahmen durchgesetzt werden, wird das die Wirtschaftsentwicklung mit Sicherheit belasten. Ob dann die asiatischen Wachstumsregionen ausreichen, um die Weltwirtschaft am Dampfen zu halten, muss sich zeigen. Bei der Inflation verdüstert sich die Lage schon jetzt zunehmend. Auf europäischer Ebene zogen die Verbraucherpreise zuletzt mit 2,4 Prozent an und lagen damit deutlich über der von der EZB angestrebten Messlatte von knapp unter zwei Prozent. In Deutschland lag die Teuerung nach vorläufigen Berechnungen im Januar bei 1,9 Prozent. Auch hier ist die Tendenz klar steigend.

Vorsicht angebracht

Der gute Gewinntrend und der Anlagenotstand könnten die Aktien noch ein wenig treiben. Der Aufwärtstrend könnte sich so bis in Frühjahr fortsetzen. Das Umfeld für die Börsen wird aber wackliger, die Risiken nehmen zu, zumal die Finanzkrise noch keineswegs ausgestanden ist. Spätestens im zweiten Halbjahr, wenn Zinserhöhungen zunehmend ins Blickfeld der Anleger rücken, dürfte es für Aktien kritisch werden.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de

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