Weiter im „grünen Bereich“

Der Höhenflug der Börsen ist beeindruckend.
Vor allem bei den Hightechs gibt es seit Wochen eine technische Überhitzung, die eigentlich nach einer Korrektur verlangt. Selbst kleinste Rücksetzer werden aber sofort gekauft. Das spricht dafür, dass etliche Anleger den bisherigen Anstieg verpasst haben und jetzt jede Gelegenheit nutzen, um auf den fahrenden Zug aufzuspringen. Mit dem nahenden Jahresende dürfte dieser Trend anhalten. Zum Jahresultimo will kein Fondsmanager als Verlierer dastehen. Etliche Profis bestücken ihre Portfolios daher mit den Titeln, die in den zurückliegenden Monaten besonders gut gelaufen sind.
Ein Stützpfeiler
Bis vor rund einem Jahr konnte man die Bewertungen noch als Stütze für den Kursanstieg ins Feld führen. Aktuell liegt der DAX beim Kurs-Buchwert-Verhältnis rund 15 Prozent über dem historischen Schnitt.
Noch teurer sind viele Hightechs, wo teils das 30-fache der für 2014 erwarteten Gewinne gezahlt wird. Grund zur Panik sind die Bewertungen aber nicht. Trends sind oft sehr hartnäckig. So waren Aktien auch 1998 schon teuer, die Kurse stiegen dennoch zwei Jahre lang weiter. Sofern die Experten recht behalten und die Konjunktur ab 2014 anzieht, können die Unternehmen durchaus auch in ihre Bewertungen hineinwachsen. Der zweite Pfeiler der laufenden Hausse bleibt dagegen erhalten. Da die Inflation zuletzt rückläufig war und viele Industrieländer unverändert mit wirtschaftlichen Problemen kämpfen, dürften die Notenbanken zumindest noch 2014 eine sehr lockere Geldpolitik betreiben. Für Europa spekulieren Analysten sogar mit einer weiteren Senkung der Leitzinsen oder aber der Auflegung eines neuen Kreditprogramms für die Banken. Die letzten beiden so genannten LTRO-Programm trieben die Aktienkurse deutlich in die Höhe.
Risiken gestiegen
Bislang gibt es keine Anzeichen für eine Marktschwäche. Auch unser Trendbarometer, das seit Jahren zuverlässig die langfristige Börsenentwicklung anzeigt, liegt unverändert im grünen Bereich. Es macht daher keinen Sinn, sich gegen den laufenden Aufwärtstrend zu stellen.
Natürlich sind mit den Bewertungen auch die Risiken gestiegen. Den ein oder anderen Rückschlag bei einzelnen Titeln müssen Anleger einplanen. Wir mindern die Risiken, in dem wir unser Depot breit streuen und auf unterbewertete Aktien aus der zweiten und dritten Reihe setzen. Hier gibt es teils noch attraktive Bewertungen. Die Performance von über 30 Prozent seit Jahresbeginn gibt uns recht.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global
Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf
deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und
bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes
deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter
www.aktien-strategie.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.