Über 50 Prozent Potenzial!

Die aktuelle Börsenlage ist von immenser Unsicherheit geprägt:
Etliche Experten sehen die westlichen Industrieländer wegen der massiven Verschuldung vor dem Abgrund. Bei aller Nervosität darf aber nicht vergessen werden, dass die Finanzmärkte zu übertriebener Stimmungsmache neigen und die Befindlichkeiten der Investoren schnell drehen können.
Vor wenigen Jahren musste sich die Bundesrepublik noch als „kranker Mann Europas“ verspotten lassen. Jetzt klagen unsere Partner über unsere Leistungsfähigkeit, die sich in einem hohen Handelsüberschuss ausdrückt.
Am besten ist es also, die kurzfristigen Befindlichkeiten der Märkte außer acht zu lassen und mit dem Blick in die Ferne zu schweifen. Dann dürfte die aktuelle Krise eine gute Chance für Investitionen sein.
Hightechs mit Potenzial
Dazu eine kleine Rechnung für den TecDAX. Obwohl die vergangenen Jahre von konjunkturellen Schwierigkeiten durchzogen waren, haben die deutschen Hightechs ihre Erlöse seit 2004 um durchschnittlich 8,6 Prozent im Jahr gesteigert. Dabei kletterten die operativen Margen sukzessive und erreichten zuletzt etwas über zehn Prozent. Gerade die Vertreter aus dem Biotech-Sektor haben noch Potenzial, so dass in den kommenden Jahren eine weitere Verbesserung möglich ist. Bis 2015 sollten bei einer Steuerquote von 30 Prozent unter dem Strich Renditen von sieben Prozent drin sein. Wenn wir dann ein Wachstum für die kommenden Jahre von sieben Prozent unterstellen, können die TecDAX-Unternehmen bis 2015 kumuliert Erlöse von rund 32 Milliarden Euro und einen Überschuss von 2,23 Milliarden Euro einfahren. Bei einem KGV von 20 (für Hightechs in normalen Börsenzeiten gut erreichbar) ergäbe das einen Indexstand von rund 1.370 Zählern – ein Plus von über 50 Prozent im Vergleich zu heute.
Die bessere Alternative
Natürlich kann dieses Mal alles anders kommen. Die immensen Staatsschulden bergen das Risiko, dass das System kollabiert. In der Vergangenheit waren Aktien in Zeiten von Währungsturbulenzen aber die bessere Alternative zu Geld, das sowohl bei der Inflation von 1923 als auch beim Währungsschnitt 1948 seinen Wert fast vollständig eingebüßt (und nie mehr aufgeholt) hat. Im Vergleich zu Bargeld oder Anleihen sind Aktien (zusammen mit einem kleinen Teil Edelmetallen) derzeit die bessere Anlagealternative.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global
Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf
deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und
bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes
deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter
www.aktien-strategie.de
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