Lügt die Glaskugel?

Zum Jahreswechsel prasselten auf die Anleger wieder eine Vielzahl an ...
... Prognosen ein. Zwar findet die andauernde Finanzkrise regelmäßig Erwähnung, dennoch ist das Gros der Experten optimistisch, was die Entwicklung der Börsen in 2011 angeht. Für den DAX werden vielfach Ziele im Bereich der bisherigen Allzeithochs von 8.000 Zählern genannt. Als Kurstreiber werden regelmäßig zwei Punkte genannt: Die vor allem in Deutschland wieder angesprungene Konjunktur sowie die anhaltend lockere Zinspolitik der Notenbanken.
Masse liegt oft falsch
Leider zeigt ein Blick in die Vergangenheit, dass die Masse oft falsch liegt. Zwar sehen die Frühindikatoren für die Wirtschaft in Deutschland sehr gut aus und selbst in den USA gab es zuletzt Anzeichen, dass die Konjunktur das Schlimmste hinter sich hat. Risiko für die wirtschaftliche Entwicklung in den Industrieländern bleiben aber die angekündigten Sparprogramme der Regierungen (sofern sie umgesetzt werden). Auch die Vereinigten Staaten ziehen jetzt nach und streichen einen Teil ihrer Ausgaben zusammen. Sparmaßnahmen in Griechenland oder Irland sind für die Weltwirtschaft kaum von Bedeutung, sollten aber die USA ihr Geld in Zukunft zusammenhalten, wird das sicher eine Belastung.
Weiteres Risiko
Sollte wider Erwarten die Ökonomien trotz Sparanstrengungen weiter brummen, ergibt sich ein weiteres Risiko. Aktuell gehen die meisten Experten davon aus, dass die Notenbaken die Zinszügel erst 2012 anziehen. Zuletzt nahmen die Zeichen für eine anziehende Inflation zu.
Gut möglich, dass die Geldpolitiker den massiven Liquiditätszufluss zumindest etwas eindämmen. Bislang war die Geldschwemme einer der Hauptgründe für die gute Entwicklung an den Börsen. Alleine die Angst vor einem Anziehen der Zinszügel dürfte den Aufwärtstrend bei Aktien belasten.
Wacklige Lage
Auch wenn sich die Ausblicke der Experten überzeugend anhören. Der Blick in die Glaskugel ist mit einigen Risiken behaftet. Zumindest eine deutliche Zunahme der Kursschwankungen halten wir in 2011 für wahrscheinlich. Seit März 2009 legten die Börsen ohne größere Korrektur kontinuierlich zu. In dieser veränderten Situation gewinnt eine gezielte Auswahl von Einzeltiteln an Bedeutung.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global
Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf
deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und
bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes
deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter
www.aktien-strategie.de
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