Der Trend stimmt

Das Jahr 2010 wird als schwieriges, aber letztlich wohl erfolgreiches ...
... Börsenjahr in die Historie eingehen. Die Schuldenkrise in Europa und die schleppende Erholung in den USA bremsten zwar die Euphorie, wenige Handelstage vor Silvester liegt der DAX dennoch knapp 20 Prozent im Plus. Der Anstieg ist dabei keineswegs nur der Geldschwemme durch die Notenbanken zu verdanken. Vor allem die deutsche Wirtschaft hat sich überraschend schnell und kräftig von der Finanzkrise erholt. Noch besser geht es den Großkonzernen: Die DAX-Firmen dürften ihre Nettogewinne in 2010 mehr als verdoppeln.
Und 2011?
An den Börsen interessiert aber weniger die Vergangenheit als vielmehr die Zukunft. Und hier fangen die Probleme an. Eine Einschätzung fällt nach wie vor schwer. Im Gegensatz zu früher wird die wirtschaftliche Entwicklung nur noch wenig von den typischen Konjunkturzyklen geprägt. Stattdessen bestimmen politische Entscheidungen zunehmend über Wohl und Wehe der Wirtschaft. Und Politiker reagieren sehr sensibel auf Meinungsumschwünge im Volk. Steigt der Druck, fallen die Regierenden oft um. Politische Entwicklungen sind daher nur schwer prognostizierbar. Sollten die europäischen Regierungen Ernst machen mit ihren Sparprogrammen, wird das die Konjunktur belasten. Nehmen die Proteste im Volk aber zu, könnte der Gürtel vielleicht auch wieder gelockert werden. Kurzfristig wäre das für die Börsen wohl gut. Langfristig ist freilich eine Sanierung der Staatshaushalte unabdingbar. Zusätzlichen Druck könnte es geben, wenn die Notenbanken die Zinszügel straffen. Zuletzt gab es selbst in den USA erste Anzeichen, dass die Inflation anziehen könnte. Ein konjunktureller Dämpfer bei steigenden Zinsen wäre Gift für die Börsen.
Prognose schwer
Trends laufen regelmäßig über mehrere Jahre. Die im März 2009 gestartete Aufwärtsbewegung ist somit eigentlich zu kurz, um schon zu Ende zu sein. Auch aus Bewertungssicht ist noch Platz nach oben. Gut möglich also, dass sich die Börsen nach einem soliden Jahresstart im Frühjahr und Sommer 2011 eine Verschnaufpause gönnen, um dann im Herbst ihren Aufwärtstrend fortzusetzen. Aber wie gesagt: Eine Prognose ist aktuell schwer, Anleger werden wohl kurzfristig disponieren müssen. Die Aktien-Strategie wird Sie dabei auch 2011 unterstützen.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de
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