Aufwärts

Mit dem Ausbruch aus der rund sechs Monate laufenden Seitwärtsrange ...
... hat der DAX in der vergangenen Woche zu einem Befreiungsschlag ausgeholt. Aus charttechnischer Sicht war der Sprung auf ein neues Jahreshoch wohl der Startschuss für eine Jahresendrallye. Technisch versierte Analysten setzen ihre Kursziele für den deutschen Leitindex jetzt auf rund 7.000 Zähler. Einige Experten sehen sogar Potenzial bis zu 7.300 Punkten. Neben der Charttechnik gibt es eine Reihe an weiteren Gründen, die die Börsen in die Höhe treiben könnten.
Anlagenotstand hält an
An vorderster Stelle ist hier die nach wie vor reichlich vorhandene Liquidität zu nennen, die nach attraktiven Anlagezielen sucht. Gerade in den USA, immer noch die mit Abstand führende Wirtschaftsmacht, hat die Notenbank zuletzt wegen der vagen Konjunkturperspektiven weitere Geldspritzen angekündigt. Andere Signale kamen dagegen aus China, wo die Leitzinsen überraschend um ein viertel Prozent angehoben wurden. Auch von der EZB kommen Stimmen, die eine straffere Geldpolitik fordern. Wegen der Probleme an den Randzonen der EU dürfte eine Zinserhöhung auf absehbare Zeit aber auf erhebliche Bedenken stoßen, könnte sie das angeschlagene Währungssystem doch vollends zum Einsturz bringen. Gestützt werden die Börsen auch durch die ordentlichen Unternehmenszahlen. Aus den USA kommen zwar keine so positiven Überraschungen mehr wie in den zurückliegenden Quartalen, schlimme Enttäuschungen blieben bislang aber aus. Und in Deutschland scheint es ebenfalls gut zu laufen. Nach den Autobauern hat am Mittwoch BASF einen erfreulichen Ausblick auf das Sommerquartal und das Gesamtjahr 2010 gegeben. Die Bewertungen sind zumindest kein Hindernis für eine Jahresendrallye. Selbst auf Basis der höheren Kurse liegt das KGV für den DAX für 2010 bei 12,2 und damit im moderaten Bereich.
Wieder Kurstreiber?
Nur eitel Sonnenschein herrscht an den Börsen aber definitiv nicht. Die Konjunkturaussichten für die USA bleiben bescheiden, die Sparprogramme vieler EU-Staaten sind auch nicht hilfreich. Kurzfristig sind zudem vor allem die US-Indizes überhitzt, so dass es zu einem Rücksetzer kommen kann. Vermutlich gibt es aber noch genügend unterinvestierte Anleger, die solche Rückschläge zum Einstieg nutzen und so für eine schnelle Erholung sorgen.
Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.