Aktienstrategie-Kolumne Wolfgang Braun

Auf ein Neues

14.04.11 11:31 Uhr

Auf ein Neues | finanzen.net

Die letzten Firmen haben ihre Jahresabschlüsse noch ...

... nicht einmal vorgelegt. Dennoch ist es wieder soweit: Die Berichtssaison für das erste Quartal 2011 steht an. Der Jahresauftakt ist besonders heikel, weil hier die Messlatte für das Gesamtjahr gelegt wird. Wie gewohnt fällt der Startschuss wieder an der Wall Street, wo Alcoa am Montag nach Börsenschluss den Zahlenreigen eröffnet hat. Der Aluminiumhersteller hat Umsatz und Gewinn im Vergleich zum (recht schwachen) Vorjahr klar überboten. Auch die offizielle Ergebnisprognose wurde geschlagen, der Umsatz und der Ausblick gefiel aber einigen Marktteilnehmern nicht.

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Hohe Erwartungen

Dieses Muster könnte sich in den nächsten Wochen fortsetzen. Nach mehreren starken Quartalen sind die Erwartungen der Anleger groß. Selbst wenn die durchschnittlichen Analystenschätzungen getoppt werden, könnte es zu vorübergehenden Gewinnmitnahmen kommen. Für den S&P 500 rechnen die Analysten im Schnitt mit einem Anstieg der operativen Gewinn um 13 Prozent. Damit wäre das Niveau von vor der Finanzkrise wieder erreicht. Im Verlauf des Jahres sollen die Unternehmensgewinne weiter klettern, so dass die Firmen nicht zu sehr mit ihren Ausblicken geizen sollten. Für das Gesamtjahr ergibt sich ein erwarteter Gewinnanstieg von 15 Prozent.
Auf dieser Basis liegt das Index-KGV zwischen 13 und 14 und damit deutlich unter dem historischen Mittelwert von rund 19. Aus Sicht des KGV sind US-Aktien also günstig.

Und Deutschland?

Die deutschen Konzerne werden sich zum überwiegenden Teil noch ein paar Wochen Zeit mit der Bilanzvorlage lassen. Dann können Anleger aber mit guten Daten rechnen. Die Konjunktur in Deutschland ist nach wie vor voll in Fahrt. Die Auftragsbücher sind gut gefüllt, die führenden Wirtschaftsinstitute rechnen für 2011 entsprechend mit einem kräftigen Plus beim BIP von mehr als 2,5 Prozent. Und zahlreiche Konzerne in Deutschland haben sich in der Vergangenheit schlank aufgestellt, so dass sie im jetzigen Aufschwung mit steigenden Margen belohnt werden. Die Analysten rechnen für die DAX-Konzerne mit einem Gewinnplus im Gesamtjahr von rund 16 Prozent. Auf dieser Basis ergibt sich ein KGV von gut 11. Auch dieser Wert liegt klar unter dem historischen Mittel und lässt den Kursen noch Platz nach oben. Besonders gilt das für einige Nebenwerte, wo die Gewinnvielfachen teilweise im einstelligen Bereich liegen.

Wolfgang Braun ist Chefredakteur der „Aktien-Strategie“ (früher Global Performance). Der seit 1999 erscheinende Börsenbrief hat sich auf deutsche Wachstums-Aktien spezialisiert. Dank einer ausgefeilten und bewährten Anlagestrategie schlägt das Musterdepot die Vergleichsindizes deutlich. So schaffte das Depot seit seiner Auflegung im März 1999 eine durchschnittliche jährliche Performance von rund 15 Prozent - obwohl in diesen Zeitraum der dramatische Niedergang des Neuen Marktes sowie die Finanzkrise 2008 fällt. Weitere Informationen unter www.aktien-strategie.de

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