650 Mitarbeiter bangen

Loewe-Aktie stürtz nach Insolvenzantrag ab

01.10.13 17:00 Uhr

Der traditionsreiche Fernseher-Hersteller Loewe hat nach monatelangen Rettungsversuchen Insolvenz beantragt.

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Am Dienstag stimmte das Amtsgericht Coburg dem Antrag auf ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung zu. Damit kann Vorstandschef Matthias Harsch an Bord bleiben und die Suche nach einem Investor für das fränkische Unternehmen fortsetzen. "Ich bin sehr zuversichtlich", sagte er am Dienstag in Kronach. Der Geschäftsbetrieb laufe in vollem Umfang weiter.

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An der Börse wurde die Nachricht mit Schrecken aufgenommen. Der Kurs der Loewe-Aktie stürzte nach den Neuigkeiten um annähernd 45 Prozent in die Tiefe. Am späten Nachmittag lag das Papier noch mit 26,85 Prozent im Minus bei 4,469 Euro.

MEHRERE INTERESSENTEN

In den vergangenen Tagen seien mehrere schriftliche Kaufangebote von Interessenten aus dem In- und Ausland eingegangen. Die Verhandlungen liefen auf Hochtouren, Harsch will einen Investor bis Monatsende präsentieren. Apple gehöre allerdings nicht zu den Interessenten, betonte Harsch. Über ein angebliches Interesse des US-Konzerns an Loewe war immer wieder spekuliert worden.

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Seit Mitte Juli steht Loewe wegen anhaltender Verluste unter gerichtlichem Gläubigerschutz. Der Schutzschirm, der eine Sanierung in Eigenregie erlaubt, kann laut Gesetz aber maximal drei Monate aufrechterhalten werden. Da die Gesellschaft bisher kein frisches Kapital auftreiben konnte, musste ein Insolvenzverfahren beantragt werden.

VERLUSTE MIT SPITZENTECHNIK

Loewe hat sich auf Premium-Geräte im Bereich TV und Audio spezialisiert und leidet enorm unter dem harten Preiskampf in der Branche. Der Umsatz fiel binnen fünf Jahren von 374 auf 250 Millionen Euro. Im vergangen Jahr schrieb Loewe einen Verlust vor Zinsen und Steuern von knapp 30 Millionen Euro, weil sich die vergleichsweise teuren Geräte nicht an die Kunden bringen ließen. Die Zahl der Mitarbeiter wurde in mehreren Streichrunden bereits massiv gesenkt. Derzeit beschäftigt Loewe noch rund 650 Menschen.

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Die IG Metall bemüht sich seit Monaten um eine soziale Abfederung der Beschäftigten mit Hilfe einer Transfergesellschaft. Für die Region Oberfranken, die nicht zu den bayerischen Boom-Regionen gehört, wäre der Verlust von hunderten Arbeitsplätzen ein herber Schlag. Bayerns scheidender Wirtschaftsminister Martin Zeil (FDP) zeigte sich aber optimistisch. "Dass es mehrere ernsthafte Interessenten für das Unternehmen gibt, stimmt mich für den weiteren Prozess insgesamt zuversichtlich." Ob und in welcher Form es staatliche Finanzierungshilfen wie eine Bürgschaft gegeben werden, ist aber offen. Das werde zu gegebener Zeit in Gesprächen mit allen Beteiligten zu klären sein, sagte Zeil./dwi/DP/stw

KRONACH (dpa-AFX)

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Analysen zu Loewe

DatumRatingAnalyst
29.01.2013Loewe haltenequinet AG
09.02.2012Loewe kaufenFocus Money
31.01.2012Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
07.11.2011Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
26.10.2011Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
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09.02.2012Loewe kaufenFocus Money
02.12.2010Loewe buyDeutsche Bank AG
13.05.2010Loewe spekulativer KaufAktienservice Research
10.05.2010Loewe spekulativer KaufBÖRSE am Sonntag
09.04.2010Loewe neues KurszielGoldman Sachs Group Inc.
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29.01.2013Loewe haltenequinet AG
31.01.2012Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
07.11.2011Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
26.10.2011Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
08.08.2011Loewe neutralGoldman Sachs Group Inc.
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16.05.2008Loewe Gewinne mitnehmenExtraChancen
31.05.2006Loewe kein NeueinstiegDer Aktionär

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