Wise-Gründer Hinrikus: "Das Silicon Valley hat seinen Höhepunkt überschritten"
Nachdem Taavet Hinrikus seine Firma Wise zum Einhorn gemacht und sie erfolgreich an die Börse gebracht hat, will er sich nun zurückziehen und sein Engagement in Europa ausbauen, denn dort gebe es "so viel Potenzial".
• Wise-Gründer Hinrikus zieht sich bei Zahlungsdienstleister zurück
• Fokus insbesondere auf Europa
• Hinrikus: "Das Silicon Valley hat seinen Höhepunkt überschritten"
Durch den Börsengang seines Startups Wise ist Gründer Taavet Hinrikus zum Milliardär geworden. Wise bietet Auslandsüberweisungen zu Echtzeit-Wechselkursen an und ist, im Gegensatz zu vielen anderen Startups, schon seit vielen Jahren profitabel. Aus diesem Grund hat das Unternehmen Anfang Juli dieses Jahres den Schritt an die London Stock Exchange per Direktplatzierung gewagt. Anders als bei einem IPO bietet diese Art von Börsengang nur den bestehenden Investoren die Möglichkeit, ihre Aktien zu verkaufen.
Hinrikus nach Börsengang: "Es ist sinnvoll, sich zu diversifizieren"
Im Rahmen dieses Börsengangs hat Hinrikus, der in Europas Tech-Szene bekannt ist, kürzlich angekündigt, sich bei Wise zurückziehen zu wollen. Er wolle den Posten als Chairman in den kommenden Monaten abgeben und sich seinen anderen Projekten widmen, heißt es beim Handelsblatt. "Wir haben die Firma vor zehn Jahren […] gegründet, sie in die Gewinnzone geführt und nun in die Hände von neuen Eigentümern gelegt. Für mich ist die unternehmerische Mission damit beendet", wird Hinrikus, der vor der Gründung von Wise bereits sechs Jahre bei Skype tätig war - als erster Mitarbeiter nach den beiden Gründern - und dort geholfen hat, das Unternehmen als Einhorn zu etablieren, zitiert.
Hinrikus hält nun noch etwa 11 Prozent an Wise und will die verbleibenden Aktien in den kommenden Jahren nach und nach veräußern, berichtet das Handelsblatt. "Es ist sinnvoll, sich zu diversifizieren."
Fokus auf Europa
Künftig will sich der Milliardär dafür einsetzen, Europa weiter zu fördern und sich dort noch mehr zu engagieren. "Das Silicon Valley hat seinen Höhepunkt überschritten. Wir leben in einer Welt mit vielen Silicon Valleys. Europa ist ziemlich gut positioniert. Wir haben jede Menge Talente. Auf Pro-Kopf-Basis hat Estland die größte Zahl an Einhörnern in der Welt", gibt das Handelsblatt die Worte des Esten Hinrikus wieder.
Hinrikus ist als Kapitalgeber in mehr als 100 Firmen weltweit investiert, rund 80 Prozent davon befinden sich in Europa. "Wenn man Sachen in den USA und Singapur macht, dehnt sich der Tag bis in seltsame Uhrzeiten. Und es gibt so viel Potenzial in Europa", wird der Milliardär weiter zitiert. Aus diesem Grund liege auch künftig der Fokus auf Europa. Es gebe viele Tech-Hauptstädte, das sei eine der Stärken dieses Kontinents. "London liegt vorn, aber es passieren auch aufregende Dinge in Paris, Berlin und Stockholm."
Redaktion finanzen.net
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Bildquellen: Wise, rarrarorro / Shutterstock.com
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