"Vernünftig und realistisch"

Farage fordert Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und EU

28.06.16 12:40 Uhr

Farage fordert Freihandelsabkommen zwischen Großbritannien und EU | finanzen.net

Der britische Brexit-Vorkämpfer Nigel Farage hat die EU aufgefordert, mit Großbritannien ein Freihandelsabkommen ohne Zölle zu schließen.

Eine solche Vereinbarung nach dem Austritt der Briten aus der EU sei "vernünftig, pragmatisch und realistisch", sagte der Politiker von der Unabhängigkeitspartei Ukip am Dienstag vor dem Europaparlament. Denn ohne ein solches Abkommen wären die wirtschaftlichen Folgen für die EU-Staaten "weit schlimmer als für uns".

   Durch den Austritt aus der EU könnte London den Zugang zum EU-Binnenmarkt verlieren. "Out is out", hatte Kommissionschef Jean-Claude Juncker vor dem Referendum am vergangenen Donnerstag gewarnt. Nach Brüsseler Darstellung würde die britische Wirtschaft dadurch am stärksten geschädigt.

   Farage warnte hingegen, die Wiedereinführung von Zöllen würde in der Autobranche "hunderttausende Jobs deutscher Arbeiter in Gefahr bringen". Handel ohne Zölle sei dagegen "förderlich für beide Seiten" und biete die Grundlage dafür, dass Großbritannien und die EU in Zukunft "die besten Freunde der Welt" sein könnten.

   Farage wirbt als EU-Abgeordneter seit Jahren für den Austritt aus der Union. Er sagte, zu Beginn seiner Zeit in Brüssel sei er von den anderen Abgeordneten ausgelacht worden. "Jetzt lachen Sie nicht mehr", sagte er im Parlamentsplenum. Die Volksabstimmung sei ein "erdbebenartiges" Ereignis. Und er sei sicher: "Das Vereinigte Königreich wird nicht der letzte Mitgliedstaat sein, der die Europäische Union verlässt."

  

BRÜSSEL (AFP)

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