DIW-Chef Fratzscher hält zweiten Lockdown für verkraftbar für deutsche Wirtschaft
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung, Marcel Fratzscher, hält einen neuerlichen Lockdown bei einem starken Anstieg der Corona-Fälle in Deutschland für wirtschaftlich verkraftbar und als Notmaßnahme auch für ökonomisch sinnvoll.
"Wenn die Infektionen weiter steigen, dann werden wir in Deutschland nicht um weitere Restriktionen herumkommen", sagte der DIW-Chef der Augsburger Allgemeinen.
"Ein zweiter Lockdown wäre aus wirtschaftspolitischer Sicht nicht unbedingt ein Fehler", betonte er. "Denn zum langfristigen Schutz vieler Unternehmen ist eine schnelle Bekämpfung der zweiten Welle sinnvoll, um sie möglichst klein zu halten, als wie in den USA langfristig große Probleme zu haben", fügte er hinzu. Nach einem kurzen zweiten Lockdown könnte man dann schneller wieder die Restriktionen lockern und zur Normalität zurückkehren, argumentiert Fratzscher.
Gleichwohl würde ein solcher Schritt die stark vom Export abhängige deutsche Wirtschaft besonders hart treffen und müsse am besten vermieden werden. Dazu brauche es jedoch mehr Disziplin: "Wenn sich 5 bis 10 Prozent der Menschen riskant verhalten, genügt das, um eine neue Welle mit wirtschaftlich fatalen Folgen loszutreten", warnte der Ökonom.
DJG/kla/cln
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: OSORIOartist / Shutterstock.com