Donald Trump erneut US-Präsident: Das könnte den Aktienmärkten und der globalen Wirtschaft bevorstehen
Die Präsidentschaftswahl in den USA geht in die heiße Phase. Dabei liefern sich die Kandidatin der Demokraten, Kamala Harris, und der ehemalige US-Präsident Donald Trump ein Kopf-an-Kopf-Rennen. So könnte sich ein Sieg von Donald Trump auf die Märkte auswirken.
Werte in diesem Artikel
• Heiße Phase: US-Wahl am 5. November
• Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Harris und Trump
• Das könnte bei einem Trump-Sieg auf die Märkte zukommen
Trump und die Innen- sowie Außenpolitik
In einer möglichen zweiten Amtszeit dürfte Donald Trump seine wirtschaftspolitischen Maßnahmen, als "Trumponomics" bekannt, verschärfen. So dürfte der ehemalige US-Präsident seine unternehmensfreundliche Agenda, mit der Beibehaltung der Steuersenkungen von 2017 und möglichen weiteren Entlastungen für Unternehmen, auf nationaler Ebene weiter vorantreiben. Zudem könnten seine Pläne zur Begrenzung der Migration Auswirkungen auf die US-Wirtschaft haben.
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In der Außenpolitik könnte Trump als US-Präsident die geopolitischen Spannungen mit China, in der Ukraine und im Nahen Osten verschärfen. China dürfte sich laut CNBC auf eine verschärfte Handels- und Außenpolitik einstellen müssen, inklusive protektionistischer Zölle, um die US-Wirtschaft zu stärken. Trump kündigte Zölle von bis zu 60 Prozent auf chinesische Importe an. Doch nicht nur China dürfte betroffen sein. Der Ex-Präsident kündigte auch Zölle von bis zu 20 Prozent auf Waren aus anderen Ländern an, was insbesondere die europäische Exportindustrie treffen könnte. Daraus könnten sich jedoch auch negative Folgen für die USA ergeben, da diese Maßnahmen die Inflation anheizen und die Verbraucher belasten könnten.
Aktienmärkte unter einem US-Präsidenten Trump
Donald Trump gilt als wirtschaftsfreundlicher Kandidat. Von seinem Sieg bei der US-Wahl könnten laut t-online die Öl-, Gas- und Kohleindustrie, Gefängnisbetreiber oder private Krankenversicherer profitieren. Chris Zaccarelli, Chefanleger bei Independent Advisor Alliance, rechnet im Falle einer republikanischen Regierung auch mit geringeren Steuern und weniger Regulierung. "Das ist normalerweise gut für Aktien", so Zaccarelli.
Würden die Zölle, wie im Wahlprogramm vorgesehen, ausgeweitet werden, könnte dies allerdings die Verbraucherpreise steigen lassen und die Inflation wieder befeuern. Daneben könnten sich weitere Exportverbote für Halbleiter und Technologie negativ auf die US-Technologiekonzerne auswirken.
Hinzu komme, dass Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien unter einer republikanischen Regierung leiden würden, da Trump angekündigt habe, einige der wichtigsten klimapolitischen Maßnahmen der Biden-Regierung rückgängig zu machen.
Derweil glaubt Börsenkenner Jim Cramer, dass Trump in Bezug auf Fusionen und Übernahmen vermutlich nachsichtiger sein könnte als der aktuelle Präsident Joe Biden. Von dieser offenen Haltung könnten unter anderem auch große Investmentbanken profitieren. Meiden sollten Anleger seiner Meinung nach hingegen Aktien, die mit Umweltschutz zu tun haben.
Goldman Sachs-Stratege David Kostin äußerte laut Handelsblatt die Befürchtung, dass sich Anleger darauf einstellen würden, dass Unternehmen, die einen Großteil ihres Umsatzes im Ausland erwirtschaften, im Falle eines Trump-Sieges schlechter abschneiden könnten.
Trump und die US-Notenbank
Derweil könnten der US-Notenbank, sollte Donald Trump erneut US-Präsident werden, schwierige Zeiten bevorstehen. Während einer Pressekonferenz im Sommer behauptete er, dass er im Falle seiner Wiederwahl die Fed-Geldpolitik zum Positiven beeinflussen könnte. "Ich denke, der Präsident sollte dort zumindest ein Mitspracherecht haben", so Trump, der offen Kritik am amtierenden Fed-Vorsitzenden Jerome Powell übte.
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Laut Lombard Odier-Experten könnte ein Zinssenkungszyklus der Fed schon im zweiten Quartal 2025 wieder enden, sollten die Republikaner mit ihrem Präsidentschaftskandidaten Donald Trump ins Weiße Haus einziehen und zudem die Kontrolle über den Kongress erlangen, berichtet cash.ch. Als Grund für diese Annahme nennen die Experten das republikanische Programm, das wachstumsfördernde Maßnahmen, Steuersenkungen und Zölle vorsehe, die wiederum eine höhere Inflation begünstigten, wogegen die US-Notenbank angehen müsste.
In einem Szenario, in dem der republikanische Präsident Donald Trump mit einem gespaltenen Kongress regiert, erwarten ING-Ökonomen ein ähnliches Szenario. "Eine höhere Inflation schränkt Zinssenkungen der Federal Reserve ein", gibt cash.ch die Experten wieder.
Trumps Auswirkungen auf den US-Dollar
Laut einer Analyse der Citigroup könnte der US-Dollar von einem klaren Wahlsiegs von Donald Trump profitieren. Die Strategen betonen, dass insbesondere ein erneuter Fokus auf Handel und Zölle die US-Währung erheblich stützen könnte. Laut den Analysten könnte der US-Dollar um bis zu fünf Prozent zulegen. "Wir halten dies daher für eine beständige Marke für eine rote Welle. Allerdings betrachten wir die 5 % als Obergrenze dafür, wie stark der USD allein aufgrund des Wahlrisikos steigen könnte, wenn man andere Faktoren berücksichtigt, die derzeit den Greenback beeinflussen", heißt es in der Mitteilung.
Trump als US-Präsident - so könnten Kryptowährungen reagieren
Donald Trump hat sich selbst als "Krypto-Präsidenten" bezeichnet und steht der Branche freundlich gegenüber.
"Der Kryptomarkt interpretiert ein Szenario eines Trump-Sieges als positiver für Krypto, angesichts des starken regulatorischen Vorgehens der Biden-Regierung gegen Krypto und Pro-Bitcoin-Aussagen von Trump", schrieben dementsprechend Bernstein-Analysten laut Reuters in einer Notiz und prognostizierten: "Das Goldlöckchen-Szenario für Bitcoin-Mining zeichnet sich ab".
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Auch bei VanEck geht man davon aus, dass eine Trump-Präsidentschaft positive Auswirkungen auf die Krypto-Industrie haben könnte. "Wir glauben, dass eine Trump-Präsidentschaft im Allgemeinen optimistisch für das gesamte Krypto-Ökosystem ist, da sie wahrscheinlich zu mehr Deregulierung und unternehmensfreundlicheren Richtlinien führen wird. Vielleicht betrifft dies diejenigen, die die Aufsichtsbehörden seit vier Jahren im Auge haben", gibt Happy Coin News VanEcks Leiter für Digital Asset Research, Matthew Siegel, und Digital Asset Investment-Analyst Nathan Frankowitz wieder.
Was passiert mit dem Goldpreis?
Sollte Donald Trump die Wahl gewinnen, könnte sich dies zudem positiv auf den Goldpreis auswirken. Laut Giovanni Staunovo, Rohstoffanalyst bei der UBS, könnten die von Trump angestrebten Steuersenkungen das Haushaltsdefizit der USA vergrößern, was den Status des US-Dollars schwächen und die Anleger in sichere Häfen wie Gold treiben würde, berichtet das Manager Magazin.
Kitco berichtete zudem unter Berufung auf eine Bloomberg-Umfrage, dass Gold für Anleger wohl die beste Absicherung sei, sollte Trump tatsächlich erneut Präsident werden. Auch JPMorgan-Analyst Gregory Shearer erklärte laut Kitco, dass sich Gold in einer hervorragenden Ausgangsposition für eine Rally befinde. Geopolitische Spannungen, ein steigendes Defizit, die Diversifizierung der Zentralbankreserven und die Absicherung gegen hohe Inflation hätten die Goldpreise bereits auf Rekordniveaus getrieben, und: "Diese Faktoren bleiben wahrscheinlich unabhängig vom Wahlergebnis bestehen, könnten aber im Rahmen eines Trump 2.0- oder ‚Rote-Welle‘-Szenarios noch verstärkt werden", so Shearer.
Redaktion finanzen.net
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