"Gutes Niveau"

GfK: Konsumklima bleibt unerwartet stabil

26.10.18 08:03 Uhr

GfK: Konsumklima bleibt unerwartet stabil | finanzen.net

Die Kauflaune der Deutschen stagniert im November entgegen den Erwartungen auf dem Stand vom Oktober.

Die Konsumforscher der GfK ermittelten für November einen unveränderten Stand von 10,6 Punkten. Die von Dow Jones Newswires befragten Ökonomen hatten hingegen einen leichten Rückgang auf 10,5 Zähler vorhergesagt.

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"Der Indikator behauptet damit sein insgesamt gesehen gutes Niveau", erklärte GfK-Experte Rolf Bürkl. Das Konsumklima bestätige darüber hinaus "seine Rolle als wichtige Stütze der konjunkturellen Entwicklung in Deutschland".

Die Verbraucherstimmung in Deutschland habe im Oktober kein einheitliches Bild gezeigt. Während Konjunktur- und Einkommenserwartung Einbußen hinnehmen mussten, habe die Anschaffungsneigung wieder zugelegt. Da die Sparneigung aktuell deutlich zurückgehe, bleibe das Konsumklima unverändert, erklärten die Nürnberger Konsumforscher. Insgesamt sahen sie in den Daten "gegenüber dem Vormonat eine Gegenentwicklung".

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Die Konjunkturaussichten legten "offenbar eine erste Verschnaufpause" ein. Nachdem sie zuvor zwei Monate in Folge gestiegen seien, hätten sie im Oktober einen Rückschlag um 8,1 auf 19,0 Punkte hinnehmen müssen. "Ob damit die Erholung schon wieder beendet ist oder es nur eine vorübergehende Schwäche ist, müssen die kommenden Monate zeigen", erklärte Bürkl. Dennoch liege die Konjunkturerwartung noch immer deutlich über ihrem langjährigen Durchschnittswert von null Punkten.

Die Konsumenten gingen nach wie vor davon aus, dass die deutsche Wirtschaft sowohl in diesem als auch im kommenden Jahr auf einem soliden Wachstumspfad bleibe. Die Dynamik vor allem der zweiten Jahreshälfte 2017 könne allerdings nicht beibehalten werden, wofür in erster Linie außenwirtschaftliche Faktoren verantwortlich seien. Im Schlepptau schwächerer Konjunkturerwartungen erlitten laut GfK auch die Einkommenserwartungen einen Verlust von 3,5 auf 54,4 Punkte.

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Hingegen legte die Anschaffungsneigung um 3 auf 55,9 Punkte zu. "Die Verbraucher sind damit weiter in einer ausgesprochenen Konsumlaune", folgerte Bürkl. Offenbar unbeeindruckt von externen Risiken wie Handelskonflikt und Brexit seien die Konsumenten bereit, ihr Geld auszugeben. Das Sparen sei nach wie vor keine attraktive Alternative, die Angst vor dem Jobverlust bleibe gering und damit die Planungssicherheit hoch. "Das kurbelt den Konsum - und hier vor allem größere Anschaffungen - an."

BERLIN (Dow Jones)

Bildquellen: GfK