Leonardo DiCaprio wird zum Investor einer Bankenalternative und tritt dem Board bei
Der US-Schauspieler Leonardo DiCaprio ist bekennender Umwelt-Aktivist und hat in diverse nachhaltige Unternehmen investiert. Der neueste Coup: DiCaprio steigt bei einer Banken-Alternative ein und wird gleichzeitig Mitglied im Advisory Board.
Mit seiner 1998 gegründeten Stiftung "The Leonardo DiCaprio Foundation" setzt sich der 44-jährige Schauspieler für Initiativen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung ein und hat bereits zahlreiche Umweltschutzprojekte mit finanziert. Zudem nutzt der Schauspieler seit rund 20 Jahren seinen Bekanntheitsgrad, um immer wieder auf die Gefahren der globalen Erwärmung hinzuweisen. Nicht erst seit seiner Ernennung zum US-Friedensbotschafter im Jahr 2014 nimmt DiCaprio die Industrie in die Pflicht, sich für Umweltschutz einzusetzen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.
Einstieg bei Aspiration
Nun hat der Schauspieler ein neues Projekt in Angriff genommen und ist bei Aspiration eingestiegen, einer Alternative zu traditionellen Banken. Das Unternehmen bezeichnet sich selbst als Anbieter "sozialbewusster und nachhaltiger Bankdienstleistungen und Anlageprodukte", mit denen Kunden "Geld verdienen und gleichzeitig die Welt verbessern können". Anders als traditionelle Finanzhäuser verwende Aspiration die Kundeneinlagen nicht zur Finanzierung von Ölpipelines oder wandele die Kundengebühren in Wahlkampfbeiträge für Politiker um, heißt es auf der Webseite des Unternehmens.
Das Konzept von Aspiration hat Leonardo DiCaprio offenbar überzeugt, der Schauspieler hat sich nicht nur finanziell an der Bankenalternative beteiligt, sondern unterstützt das Unternehmen auch als Mitglied im Beraterboard. In einem Statement begründete der Schauspieler sein Engagement bei Aspiration: "Jedes Jahr werden Pipelines, Bohrungen und andere Projekte zur Gewinnung fossiler Brennstoffe im Wert von 100 Milliarden US-Dollar mit Geldern finanziert, die bei traditionellen Banken hinterlegt werden". Zur Schaffung langfristiger Lösungen für unseren Planeten, brauche es Alternativen, die es den Verbrauchern im Alltag ermöglichen, gegen den Klimawandel vorzugehen", so der DiCaprio weiter. "Aspiration hilft den Menschen, unseren Planeten zu schützen, indem das Unternehmen dafür sorgt, dass ihre Lagerstätten frei von fossilen Brennstoffen sind und sozial bewusste Ausgaben belohnt werden. Ich bin stolz darauf, ein Teil von Aspiration und ihrer Arbeit zu sein, um den Planeten zu retten."
Anders als etablierte Finanzhäuser baut Aspiration auf den "Community-Effekt" und legt den Fokus auf Gemeinschafts- und Umweltbewusstsein. Dazu gehört den eigenen Angaben zufolge auch, dass Kunden Monatsgebühren zwischen 0 und 20 Dollar zahlen - abhängig davon, was sie selbst für "fair" halten.
Der Zugang zu Geldautomaten ist weltweit kostenlos, zehn Prozent der Einnahmen sollen als Spende an wohltätige Zwecke gehen. Kunden bekommen ihre Einlagen jährlich mit zwei Prozent verzinst, zudem verspricht Aspiration unbegrenzte Cash-Back-Belohnungen für jeden ausgegebenen Dollar.
Trotz dieser Versprechen könne die Bankenalternative profitabel arbeiten, erklärt Aspiration-Chef Andrei Cherny. Dies werde durch die Tatsache möglich, dass Kunden, die mit dem Service zufrieden sind, freiwillig dafür zahlen würden, so der CEO.
Aufgaben von DiCaprio nicht nur repräsentativer Natur
DiCaprio könnte für Aspiration dank seines Bekanntheitsgrads und seiner globalen Reichweite - insbesondere in den Medien - als Türöffner für einen größeren Kundenstamm dienen. Welche Aufgaben der Schauspieler konkret in seiner Funktion als Berater wahrnehmen wird, darüber wurde unterdessen kaum etwas bekannt. Doch angesichts des umweltpolitischen Engagements des Hollywood-Mimen und dessen Erfahrung im Bereich Umweltinvestment ist anzunehmen, dass er tatsächlich beratend tätig werden könnte und damit - zumindest indirekt - Einfluss auf die Firmenpolitik bei Aspiration nehmen könnte.
Aktuell verfügt das Unternehmen eigenen Angaben zufolge über einen Kundenstamm von einer Million Kontoinhabern. Jeden Monat kämen 100.000 neue Kunden hinzu, so Andrei Cherny. Mit einem prominenten Gesicht wie Leonardo DiCaprio als Berater und Investor könnte die Kundenzahl in Kürze deutlich steigen.
Redaktion finanzen.net
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