Deutsches BIP laut Bundesbank im 3. Quartal leicht gesunken
Die deutsche Wirtschaft ist im dritten Quartal nach Einschätzung der Bundesbank "etwas geschrumpft", was an einer ganzen Reihe von Belastungsfaktoren lag.
Wie die Bundesbank in ihrem Monatsbericht für Oktober schreibt, war die Auslandsnachfrage nach Industrieprodukten weiterhin schwach, und die gestiegenen Finanzierungskosten dämpften die Investitionen, was die inländische Nachfrage in der Industrie und vor allem im Bau dämpfte.
Rückenwind erhielt die deutsche Wirtschaft demnach zwar vom robusten Arbeitsmarkt und kräftigen Lohnsteigerungen bei nachlassender Inflation. "Allerdings nutzten die privaten Haushalte zusätzliche Ausgabenspielräume wohl noch nicht für höhere Konsumausgaben", heißt es in dem Bericht. Darauf deuteten die Konsumindikatoren, wie etwa die schwachen realen Umsätze im Einzelhandel und Gastgewerbe, hin. Die GfK-Umfragen signalisierten überdies eine hohe Sparneigung.
Laut Bundesbank bremste die Schwäche der Industrie und des privaten Konsums auch viele Dienstleistungsbereiche. Dies signalisierten Umfragen des Ifo-Instituts und die Einkaufsmanagerumfrage von S&P Global.
Das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht eine erste Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das dritte Quartal am 30. Oktober. Im zweiten Quartal hatte das BIP stagniert, nachdem es im ersten Jahresviertel um 0,1 Prozent zurückgegangen war.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
DJG/hab/jhe
(END) Dow Jones Newswires
October 23, 2023 06:00 ET (10:00 GMT)
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
Weitere News
Bildquellen: Lightspring / Shutterstock.com