Einbruch am Aktienmarkt: Darauf sollten Anleger nun achten
Die US-Börsen haben die Talfahrt der vergangenen Woche fortgesetzt und sind am Montag mit den schwersten Verlusten seit Jahren in die neue Woche gestartet. Worauf Anleger nun achten sollten und was Analysten in dieser Situation raten.
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Einbruch an der Wall Street
Bereits am Freitag letzter Woche hatte sich der Ausverkauf am US-Aktienmarkt nach der Veröffentlichung des jüngsten Arbeitsmarktberichtes zugespitzt. Das bisher schwache Lohnwachstum fiel in der boomenden Wirtschaft stärker aus als erwartet. Das ist einerseits gut für die Amerikaner, andererseits kann es aber auch dazu führen, dass die Inflation weiter angekurbelt wird. Die US-Notenbank müsste daraufhin die Leitzinsen schneller erhöhen als bislang geplant war. Die Aussicht auf weiter steigende Zinsen wiederum steigert die Angst der Investoren, denn dadurch würde das Wachstum gehemmt werden. Am Freitag folgte aufgrund dieser Aussichten daher eine Welle der Gewinnmitnahmen an den US-Börsen.
Am Montag schloss der Dow Jones schließlich 4,60 Prozent im Minus, zeitweise fiel er sogar unter die Marke von 24.000 Punkten. Damit verzeichnete der amerikanische Leitindex den prozentual größten Tagesverlust seit August 2011. "Das, was heute passiert, darf als Crash bezeichnet werden", so Experte Thomas Altmann vom Investmenthaus QC Partners. Daniel Saurenz von Feingold Research sprach in diesem Zusammenhang von einem "dunkelgrauen Montag" in Anlehnung an den Börsencrash "Black Monday" im Jahr 1987.
In Folge dessen brach auch der DAX am Dienstagmorgen 3,60 Prozent ein.
Warum brechen die Märkte ein?
Der seit mehreren Wochen anhaltenden Phase des fast ununterbrochenen Aufstiegs und der dabei schwachen Volatilität wurde nun ein Ende bereitet. Der Zustand griff bereits auf die asiatischen und europäischen Märkte über. Analysten zufolge gebe es jedoch keinen eindeutigen, offensichtlichen Auslöser, der die Rally ausgebremst haben könnte. Die Unruhen in Folge eventuell steigender Zinsen seien zwar nicht zu vernachlässigen, doch dies könne nicht der Hauptgrund für den Ausverkauf sein - derzeit wird noch wild spekuliert.
Daniel Alpert, Mitgründer der New Yorker Investmentbank Westwood Capital ist der Meinung, es sei zu diesem Crash gekommen, da die Blase außer Kontrolle geraten sei. "Die zentrale Erkenntnis bei Märkten mit Blasen ist jedoch, dass man nie genau weiß, was der Auslöser für einen Kursrutsch sein wird", Alpert weiter. In diesem Fall dürften es ihm zufolge wohl steigende Anleihe-Renditen gewesen sein.
Während einige Analysten bereits überzeugt von einem Crash sprechen, sind andere trotz allem noch der Meinung, es handele sich lediglich um eine kurzzeitige Korrektur an den Aktienmärkten. Jeffrey Kleintop, Chief Investment Stratege bei Charles Schwab, äußerte gegenüber "CNBC", man habe bereits von einer gewissen Diskrepanz auf den volatilen Märkten gewusst. Das Ungleichgewicht sei jedoch durch den Computer-getriebenen Handel ausgelöst worden. Er habe allerdings "nichts Fundamentales" gesehen, was letztendlich der Auslöser hätte sein können. Seiner Meinung nach habe das Ungleichgewicht zu der Abwärtsspirale der Märkte geführt, solche Dinge korrigierten sich in der Regel jedoch relativ schnell von allein. Auch Broker Larry Milstein glaubt, Algorithmen seien für den Einbruch verantwortlich. Dem stimmt auch Anlagestratege bei der Credit Suisse Suresh Tantia zu. Der Ausverkauf in den USA sei über Nacht durch den automatisierten Handel ausgelöst worden. Es sei nun eine geeignete Kaufgelegenheit, da sich auf den Märkten nichts grundlegend geändert habe.
Das raten Experten
Bob Doll, Senior Portfolio Manager und Chief Equity Stratege bei Nuveen Asset Management glaubt, der starke Anstieg der Anleiherenditen habe den Beginn einer Korrekturphase für Aktien ausgelöst. Da die Renditen weiterhin steigen dürften, stünden auch die Aktienmärkte weiter unter Druck. Auch weitere Analysten wie Scott Minerd, Chefstratege von Guggenheim Partners, sind der Meinung, der Einbruch sei noch nicht vorbei. Anleger sollten ihnen zufolge weiterhin wachsam sein und sich nicht zu schnell wieder in Sicherheit glauben.
Weitere Analysten raten, sich aktuell noch nicht auf "Schnäppchenjagd" zu begeben. Anleger sollten also die Situation der Kursrücksetzer nicht frühzeitig zum Kaufen nutzen. Michael Wilson, leitender US-Aktienstratege bei Morgan Stanley, meint, sobald die Inflation sehr niedrig sei, habe eine steigende Inflation einen positiven Einfluss auf die Aktienbewertungen. Da die Aktienrisikoprämie derzeit jedoch beinahe ihren vollständigen Wert erreicht habe, wirke sich die Erwartung einer steigenden Inflation nicht mehr positiv auf die Aktien aus. Wilson rechnet mit weiteren Verlusten an den Aktienmärkten, da sich die Anleger mit diesen Sorgen nun abfinden würden. Aus diesem Grund bestehe keine Eile, denn es werde noch einige Zeit dauern, bis der Markt sich vollständig erholt habe. William Delwiche, Anlagestratege bei Baird, zufolge gebe es erste Anzeichen auf eine Erholung. Der Verkaufsdruck könnte bald nachlassen, der breite Markt sehe sich trotz allem einer Verschlechterung gegenüber.
Nicht zuletzt raten Analysten, sich von dem Ausverkauf nicht verunsichern zu lassen. Experten wie Kristina Hooper, globale Marktstrategin bei Invesco, oder auch Jeff Carbone, geschäftsführender Partner von Cornerstone Wealth, empfehlen, sich von der Angst nicht einnehmen zu lassen, keine impulsiven, unüberdachten Entscheidungen zu treffen. Man solle weiterhin diszipliniert vorgehen und an seinen langfristigen Plänen festhalten. Alle Anleger seien auf Gewinne aus, ein gewisses Risiko sowie Verluste gehörten jedoch ebenso dazu.
Redaktion finanzen.net
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