Knorr-Bremse bläst Übernahme des Rivalen Haldex ab

Nach einem einjährigen Tauziehen gibt der Bremsenhersteller Knorr-Bremse seine Übernahmepläne für den schwedischen Wettbewerber Haldex auf.
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Haldex verweigere die erforderliche Zusammenarbeit im Kartellfreigabeverfahren, begründete Knorr-Bremse am Dienstag in München den Schritt. Das Angebot könne deshalb nicht innerhalb der aktuellen Annahmefrist abgeschlossen werden. Die Frist wäre in einer Woche abgelaufen.
"Unser Ansatz war stets eine freundliche Übernahme. All unsere Bemühungen, auf Haldex zuzugehen, wurden zurückgewiesen", erklärte Knorr-Chef Klaus Deller. "Wir werden nun andere Alternativen verfolgen." Details nannte er nicht, nur dass Knorr seine eigenen Systemlösungen ausbauen werde.
Knorr-Bremse wollte mit Haldex einen breiter aufgestellten Zulieferer für die Nutzfahrzeug-Industrie schmieden. Dazu hatten die Münchener im Herbst vergangenen Jahres mit ihrem Angebot den Autozulieferer ZF Friedrichshafen ausgestochen, der nach aktuellen Daten gut 17 Prozent an Haldex besitzt und damit der größte Anteilseigner ist. ZF erklärte, das Unternehmen sehe sich nicht unter Zugzwang.
Knorr-Bremse wollte 125 schwedische Kronen je Aktie oder umgerechnet insgesamt rund 582 Millionen Euro für die Schweden bezahlen. Die Freigabe der Behörden gestaltete sich jedoch schwierig, mehrfach hatte Knorr-Bremse daher die Angebotsfrist verlängert. Die schwedische Börsenaufsicht hatte aber zuletzt eine Verlängerung des Übernahmeangebots an die Aktionäre abgelehnt.
Schon seit einer Mitteilung der Behörden im Juni sei eigentlich klar gewesen, dass die Offerte aussichtslos gewesen sei, erklärte Haldex-Verwaltungsratschef Jörgen Durban. Während der Offerte hätten sich aber neue potenzielle Kunden gemeldet, die mit dem Unternehmen nun zusammenarbeiten wollten.
Die Haldex-Aktie rutschte im nachmittäglichen Handel um 2 Prozent auf 104 Kronen ab. Seit September 2016, als die heiße Übernahmeschlacht tobte, hat das Papier damit ein Fünftel an Wert verloren./das/men
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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