ifo-Geschäftsklima steigt erstmals seit sechs Monaten
Die Stimmung in den Führungsetagen der deutschen Wirtschaft hat sich im September etwas deutlicher als erwartet aufgehellt.
Der ifo-Geschäftsklimandex stieg auf 94,6 (August 94,3) Punkte, wie das Münchner ifo Institut nach seiner monatlichen Umfrage unter rund 9.000 Managern mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Anstieg auf 94,4 Punkte erwartet. Zuletzt hatte es im März einen Anstieg gegeben.
Der ifo-Index ist das wichtigste deutsche Konjunkturbarometer und gilt als zuverlässiger Indikator für die Entwicklung der nächsten sechs Monate. "Der Abschwung macht eine Pause", kommentierten die Konjunkturforscher die Daten.
Der Index zur Beurteilung der aktuellen Lage der befragten Unternehmen erhöhte sich auf 98,5 (revidiert 97,4) Punkte. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 97,0 erwartet. Vorläufig waren für August 97,3 Punkte gemeldet worden. Der Index für die Geschäftserwartungen sank dagegen auf 90,8 (91,3) Punkte, den niedrigsten Wert seit Juni 2009. Volkswirte hatten hingegen einen Anstieg auf 92,0 Punkte erwartet.
Das Geschäftsklima im verarbeitenden Gewerbe trübte sich weiter ein. Die Unternehmen waren erneut weniger zufrieden mit den laufenden Geschäften. Ihre Erwartungen für die kommenden Monate blieben pessimistisch. "Die aktuelle Nachfrageentwicklung und die Produktionspläne versprechen keine Besserung in den kommenden Monaten", so das ifo-Institut.
Im Dienstleistungssektor erholte sich das Geschäftsklima nach dem Rückschlag im Vormonat deutlich. Die Dienstleister waren merklich zufriedener mit ihrer aktuellen Geschäftslage. Auch der Ausblick auf das kommende halbe Jahr hellte sich wieder auf.
Im Handel gab das Geschäftsklima dagegen erneut nach. Die aktuelle Lage wurde von den Händlern etwas weniger gut eingeschätzt. Zudem erwarteten sie eine weitere Verschlechterung der Geschäfte in den nächsten Monaten.
Im Bauhauptgewerbe stieg der Geschäftsklimaindikator. Dies war auf optimistischere Erwartungen der Baufirmen zurückzuführen. Die Unternehmen schätzten ihre Lage immer noch sehr gut ein, aber nicht mehr ganz so gut wie im Vormonat.
FRANKFURT (Dow Jones)
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