Toyota-Vorsitzender: E-Autos werden Verbrennern niemals den Rang ablaufen

• Toyota-Vorsitzender äußert sich kritisch zu Elektrofahrzeugen
• Marktanteil werde höchstens bei 30 Prozent liegen
• Attraktivität für viele Kunden sei begrenzt

Akio Toyoda, Vorstandsvorsitzender und ehemaliger CEO des umsatzstärksten Automobilherstellers der Welt, Toyota, bekräftigte kürzlich auf einer Geschäftsveranstaltung seine Skepsis gegenüber Elektrofahrzeugen.

Maximaler Marktanteil von 30 Prozent

Toyoda zufolge würden E-Autos niemals den Automarkt dominieren. Ihm zufolge dürfte der Marktanteil von batteriebetriebenen Elektrofahrzeugen perspektivisch höchstens 30 Prozent betragen. Die restlichen 70 Prozent würden dann auf Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge, Hybridfahrzeuge und Wasserstoffautos entfallen. "Motoren werden sicherlich bleiben", ist den Kommentaren zu entnehmen, die auf Toyotas eigener Medienplattform veröffentlicht wurden.

Demnach sollten Verbraucher auch nicht dazu gedrängt werden, E-Autos zu kaufen: "Kunden - nicht Vorschriften oder Politik - sollten diese Entscheidung treffen", wird Toyoda, dessen Großvater den japanischen Autokonzern gründete, weiter zitiert.

Toyoda: Eine Milliarde Menschen weltweit ohne Strom

Ein Grund für seine Abneigung liege in der begrenzten Attraktivität. "Angesichts einer Milliarde Menschen auf der Welt, die ohne Strom leben, ist die Einschränkung ihrer Auswahl und ihrer Reisemöglichkeiten durch die Herstellung teurer Autos nicht die Lösung", kritisierte Toyoda, wie aus den veröffentlichten Kommentaren hervorgeht. Auch die Tatsache, dass stets eine Ladeinfrastruktur für den Betrieb nötig sei, mache es schwierig.

Toyoda zufolge werde eine Umstellung auf Elektrofahrzeuge also nicht so schnell erfolgen, wie einige vorhergesagt haben. "Deshalb versuche ich, eine Vielzahl von Optionen [innerhalb der Toyota-Produktpalette] zu haben." Auf die Vorwürfe, dass der Automobilkonzern bei der Entwicklung von Elektrofahrzeugen der Konkurrenz etwas hinterherhinke, reagierte Toyoda daher auch mit der Erklärung, dass man sich auf alternative Technologien konzentriere. Es sei allerdings schwierig, "im Alleingang zu kämpfen", merkte der Enkel des Toyota-Gründers dazu an. Er verwies auch auf den "Multi-Pathway-Ansatz", den der Autokonzern seit Jahren verfolge. Kunden sollten demnach in der Lage sein, den Autotyp selbst auszuwählen, der ihren speziellen Bedürfnissen entspreche.

Redaktion finanzen.net