2,5 Millionen Stimmen mehr

Hillary Clintons Vorsprung vor Donald Trump ist noch größer als bislang angenommen

02.12.16 11:44 Uhr

Hillary Clintons Vorsprung vor Donald Trump ist noch größer als bislang angenommen | finanzen.net

Donald Trump ist bei der US-Präsidentschaftswahl in den USA als Sieger hervorgegangen. Das bedeutet aber nicht, dass er die Mehrheit des US-amerikanischen Volkes hinter sich hat. Tatsächlich baut Clinton ihren Vorsprung beim Popular Vote deutlich aus.

Wer bei der US-Wahl die meisten Stimmen bekommt, ist nicht automatisch der neue Präsident. Das muss derzeit die bei der jüngsten Wahl unterlegene Demokratin Hillary Clinton schmerzlich erfahren - denn obwohl sie mehr Stimmen als ihr Konkurrent geholt hat, ist der Republikaner Trump der neue President-elect.

Popular Vote: Deutlich mehr Gesamtstimmen für Clinton

Verantwortlich dafür ist das US-Wahlsystem, das denjenigen zum Gewinner macht, der mehr Wahlmänner hinter sich versammeln kann. Mit 290 Wahlmännerstimmen liegt Trump im direkten Vergleich mit Clinton, die 232 Wahlmänner zugesprochen bekommen hat, deutlich vorn.
Im so genannten Popular Vote, bei der Gesamtzahl der abgegebenen Wählerstimmen also, ergibt sich allerdings ein komplett gegensätzliches Bild: Noch werden die letzten Stimmen ausgezählt aber bereits jetzt steht fest: Die Mehrheit der Wählerstimmen geht mit Abstand an Hillary Clinton. Jüngsten Zahlen zufolge haben 2,5 Millionen Menschen mehr für die Demokratin gestimmt als für Trump, der als legitimer Nachfolger von Barack Obama ins Weiße Haus einziehen wird. Das berichtet die "New York Times" unter Berufung auf inoffizielle Zahlen des "Cook Report". Demnach haben 65,15 Millionen Wähler Clinton ihre Stimme gegeben - für Trump haben 62,62 Millionen US-Amerikaner ihre Stimme abgegeben.

Abweichung keine Seltenheit

Dass es zu einer massiven Diskrepanz zwischen den Wahlmännerstimmen und dem Popular Vote gibt, ist in der Historie der US-Wahlen keine Seltenheit. Zuletzt hatte im Jahr 2000 der Demokrat Al Gore deutlich mehr Stimmen als sein Konkurrent George W. Bush geholt - nach Wahlmännern gewann aber Bush das Rennen ums Präsidentenamt. Ein derart deutlicher Vorsprung beim Popular Vote wie 2016 kam allerdings in den USA in der Vergangenheit nicht allzu häufig vor: Aktuell ist der Vorsprung von Clinton auf Trump fünf Mal größer, als der von Gore auf Bush vor 16 Jahren.

Redaktion finanzen.net

Bildquellen: Scott Olson/Getty Images, Paul Morigi/WireImage/Getty Images