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Schwarzer Freitag

Schwarzer Freitag Als Schwarzer Freitag wird in den USA der Tag nach Thanksgiving bezeichnet. Traditionell lockt der Einzelhandel in den Vereinigten Staaten an diesem Tag die Kunden mit hohen Rabatten in die Läden. Daher gilt der Black Friday als Stimmungsbarometer für das gesamte Weihnachtsgeschäft. In Europa hat der Begriff Schwarzer Freitag eine noch stärkere wirtschaftliche Bedeutung.

In der Finanzwelt steht der Begriff Schwarzer Freitag dagegen für historische Kurseinbrüche an Wertpapierbörsen. In der christlichen Tradition ist der Freitag wegen des Karfreitag traditionell ein "Pechtag". Der erste Schwarze Freitag dieser Art ereignete sich am 6. Dezember 1745. Damals war die Nachricht, dass der katholische Kronanwärter Charles Edward Stuart mit Schiffen in Schottland gelandet sei, Auslöser für einen zwischenzeitlichen Kollaps des Finanzsektors und in der Folge des gesamten Wirtschaftslebens der britischen Inseln. Da die befürchtete Invasion durch französische Truppen allerdings ausblieb, erholte sich Großbritannien rasch von dieser Krise. Da Geldwesen und Presse im neunzehnten Jahrhundert zunehmend internationaler operierten, fand der Begriff "Schwarzer Freitag" auch in anderen Ländern Eingang in den Sprachschatz.

Ein weiterer bedeutender Schwarzer Freitag war die Insolvenz von Overend, Gurney and Co. Limited. Diese ereignete sich am 11.05.1866 und hatte verheerende Auswirkungen auf das Bankwesen in ganz England. Im Zuge dieser Turbulenzen wurde der Begriff erstmals auch in französischen Zeitungen verwandt.

Ein weltweites Synonym wurde der Schwarze Freitag schließlich durch die amerikanische Finanzkrise des Jahres 1869. Grund hierfür waren Spekulationen mit Gold durch James Fisk und Jay Gould. Über diese Vorkommnisse verfasste Frederic Stewart sogar 1904 einen Roman mit dem Titel "Black Friday" welcher 1916 verfilmt wurde und als Stummfilm in die Kinos kam. Der in Europa berühmteste Schwarze Freitag gilt in den USA allerdings als Schwarzer Donnerstag. Denn der die Weltwirtschaftskrise auslösende Börsencrash in New York im Jahre 1929 hatte seinen Höhepunkt am 24. Oktober, also einem Donnerstag. Da die europäischen Börsen zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Zeitverschiebung bereits geschlossen hatten, erlebten diese wiederum am Folgetag einen Schwarzen Freitag.