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Ben Bernanke

Ben Bernanke wurde im Dezember 1953 in Georgia, USA geboren und studierte nach dem Abschluss der High-School an der Harvard Universität die Fachrichtung Economics. Nach seinem hervorragenden Abschluss promovierte er am Massachusetts Institute of Technology und war anschließend Professor an der Stanford University sowie Vorsitzender an der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften in Princeton. Zusätzlich war Bernanke Direktor eines nationalen Programms zur Wirtschaftsforschung sowie Herausgeber des "American Economic Review". Nebenbei publizierte er mehrere volkswirtschaftliche Lehrbücher und tätigte weitere Veröffentlichungen im Bereich der Wirtschaftswissenschaften.

Seit 2006 ist Ben Bernanke Präsident des Federal Reserve Board, der US-amerikanischen Notenbank. Zu dieser Position wurde er von George W. Bush 2005 vorgeschlagen und durch den Kongress 2006 gewählt. Die ökonomische Fachwelt sah dieser Ernennung überwiegen positiv entgegen. 2009 wurde Ben Bernanke schließlich auch von Barack Obama zu einer erneuten Amtszeit ab 2010 nominiert und gewählt.

Die Finanzpolitik von Ben Bernanke zeichnet sich durch ihre Ausrichtung auf Preisstabilität aus und ist weniger auf ideologische Prinzipien gestützt. Er gilt außerdem als Vertreter der Inflation-Targeting-Strategie, nach der Notenbanken ein Inflationsziel beschließen und gegenwärtige Entwicklungen in der Preissteigerung beobachten, um anschließend geldpolitische Maßnahmen zu ergreifen und die Inflation zu kontrollieren. Das finanzpolitische Programm unter Bernanke stellt sich dementsprechend aggressiv dar: Zum einen kauft die Notenbank Schuldenpapiere über 40 Milliarden Dollar pro Jahr auf, bis sich die Situation am Arbeitsmarkt deutlich verbessert. Außerdem wird der Leitzins, der aktuell faktisch bereits bei null Prozent liegt, bis Mitte 2015 nicht erhöht. Schließlich tauscht die Zentralbank weiterhin US-Staatsanleihen mit kurzen Laufzeiten gegen jene mit längeren Laufzeiten ein. Diese drei Punkte sind Teil des Programms "Quantitative Easing", das als expansive Geldpolitik zwar umstritten ist, aber von Bernanke selbst als Rettung der Wirtschaft gesehen wird.

Kritiker von Ben Bernanke sehen insbesondere seine außergewöhnliche Taktik im Falle einer Deflation skeptisch: Nach Bernanke stelle die Deflation für die USA keine drastische Gefahr dar, da der Staat ohne Kosten neues Geld - elektronisch oder in Papierform - produzieren könne. Im Notfall sollten sogar Dollar-Scheine aus Hubschraubern geworfen werden, um sie schnell und effizient in Umlauf zu bringen. Diese verbildlichte Taktik brachte Ben Bernanke den Spitznamen "Helicopter-Ben" ein. Kritik erntete Ben Bernanke außerdem von Seiten der Republikaner: So hat Mitt Romney, republikanischer Präsidentschaftskandidat bei der Wahl 2012, versichert, den aktuellen Fed-Präsidenten nicht erneut zu ernennen, wenn dessen Amtszeit 2014 ausläuft. Seinen Kritikern zufolge könne das unter Ben Bernanke ausgeführte "Quantitative Easing" außerdem zu der Erzeugung einer weiteren Finanzblase führen.