BÖRSE AKTUELL: Wankelmut vor Fed-Entscheid - DAX dennoch "in intaktem und starkem Bullenmarkt"
Mit dem DAX ging es an der Frankfurter Börse am heutigen Dienstag zunächst um 0,11 Prozent auf 20.290,96 Punkte südwärts. Im Anschluss konnte sich der Leitindex für keine Tendenz entscheiden und schwankte lange um die Nulllinie. Zum Handelsende notierte er 0,33 Prozent schwächer bei 20.246,37 Punkten.
Vor dem Wochenende hatte der DAX bei 20.522,82 Zählern eine Höchstmarke erreicht, mit 20.426,27 Punkten wurde indes zuletzt ein Rekord auf Schlusskursbasis verbucht.
Anleger halten vor US-Notenbanksitzung still
Bis zur Zinsentscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch bleibe Zurückhaltung angesagt, schrieb Konstantin Oldenburger vom Handelshaus CMC Markets. Der DAX befinde sich "in einem intakten und starken Bullenmarkt". Bei Rücksetzern fänden sich stets rasch wieder Käufer, was die Schwankungen gering halte.
US-Geldpolitik: Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet
Schaut man sich die Inflationsentwicklung der vergangenen Monate an, dann hat die US-Notenbank eigentlich keinen Anlass, Zinssenkungen zu forcieren: Der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben ohne Energie und Nahrungsmittel (Kern-PCE-Deflator) ist im Oktober mit einer Jahresrate von 2,8 (September: 2,7) Prozent gestiegen, nachdem er im Juni noch bei 2,6 Prozent gelegen hatte. Und für November wird ein weiterer Anstieg erwartet. An diesem Index misst die Fed, wie weit die Inflation von ihrem Inflationsziel von 2 Prozent entfernt ist.
Allerdings hat die Fed auch ein Beschäftigungsziel, und auf dem Arbeitsmarkt gibt es durchaus Zeichen einer Abkühlung. Fed-Chairman Jerome Powell hat gesagt, dass sich die Fed nunmehr hierauf konzentrieren werde. Für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte spricht auch, dass Fed-Funds-Futures einen solchen Schritt mit einer Wahrscheinlichkeit von 97 Prozent einpreisen. Die Fed vermeidet es nach Möglichkeit, die Märkte zu überraschen. Auch Analysten prognostizieren mehrheitlich eine Zinssenkung.
"Hexensabbat" am Freitag
Der bevorstehende große Dezember-Verfallstag an den Terminmärkten markiert für viele professionelle Anleger traditionell das Ende des Anlagejahres 2024. Die aktuell hohen Absicherungsquoten an den Terminbörsen deuten darauf hin, dass sie zwar an den positiven Marktentwicklungen festhalten möchten, gleichzeitig aber ihre Gewinne absichern wollen. Angesichts der überdurchschnittlichen DAX-Gewinne dieses Jahres von über 20 Prozent ist dies ein verständlicher Schritt.
Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires
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