ProSiebenSat.1-Aktie tiefer: Anhaltende Herausforderungen in 2025
So könnten Umsatz und operativer Gewinn sowohl zulegen als auch rückläufig sein. Der Erlös dieses Jahres dürfte zwischen 3,85 und 4,15 Milliarden Euro liegen, teilte das SDax-Unternehmen (SDAX) am Donnerstag in Unterföhring bei München mit. Bereinigt um Sondereffekte, dürfte der Gewinn im Tagesgeschäft bei 500 bis 600 Millionen Euro liegen. Während Analysten beim Umsatz in etwa den Mittelwert auf dem Zettel haben, erwarteten sie beim operativen Gewinn einen Wert in der oberen Hälfte der Spanne.
Im abgeschlossenen Jahr verhagelte eine getrübte Konsumlaune dem Konzern das wichtige vierte Quartal mit Einkaufsanlässen wie dem Black Friday und Weihnachten. So stieg der Umsatz 2024 um knapp zwei Prozent auf gut 3,9 Milliarden Euro, während das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um vier Prozent auf 557 Millionen Euro zurückging. Grund dafür waren stärkere Investitionen, um das Wachstum der Streaming-Plattform Joyn zu stärken. Der Erlös fiel erwartungsgemäß aus, beim operativen Gewinn hatten Branchenkenner auf etwas mehr gehofft. Der bereinigte Nettogewinn lag bei 229 Millionen Euro nach 225 Millionen im Vorjahr.
Zugleich warb der Vorstand für die beiden immer noch zum Verkauf stehenden Geschäfte Flaconi und Verivox. Die Online-Parfümerie sei trotz anhaltender Konsumzurückhaltung gewachsen und insgesamt sei die E-Commerce-Sparte "sehr profitabel". ProSiebenSat.1 befindet sich seit Monaten in Verhandlungen über entsprechende Verkäufe, auch weil der Großaktionär MediaForEurope (MFE) seit Monaten darauf drängt, dass sich der TV-Konzern von seiner E-Commerce-Sparte trennt und auf sein Kerngeschäft zurückbesinnt. MFE hält mittlerweile 29,99 Prozent der Aktien des Medienkonzerns und steht damit kurz vor der Schwelle, bei der die Mailänder ein Übernahmeangebot unterbreiten müssen.
ProSiebenSat.1 will wohl NuCom- und ParshipMeet-Anteile von General Atlantic erwerben
ProSiebenSat1 will seinen Partner General Atlantic als Aktionär an Bord holen und zugleich eine bessere Grundlage für einen schnelleren Verkauf seiner Randaktivitäten schaffen. Die Unterföhringer beabsichtigen, das E-Commerce-Geschäft NuCom und die ParshipMeet Group komplett zu übernehmen - in beiden Fällen halten sie bereits die Mehrheit. Im Gegenzug könnte General Atlantic bei ProSiebenSat.1 einsteigen.
Der Medienkonzern könnte als Gegenleistung für den Erwerb der Minderheitsbeteiligungen des Finanzinvestors eine Pflichtwandelanleihe ausgeben oder eigene Aktien an ihn übertragen, wie das SDAX-Unternehmen am Mittwochabend mitteilte.
Voraussetzung für den Deal ist, dass sich ProSiebenSat.1 von der Online-Parfümerie Flaconi und dem Vergleichsportal Verivox trennt - mindestens eine dieser Beteiligungen muss entsprechend veräußert werden. Falls zunächst nur eins von beiden Geschäften verkauft wird, soll General Atlantic direkt eine Minderheitsbeteiligung an der nicht veräußerten Gesellschaft erhalten. Bislang ist das nur indirekt der Fall, da beide Geschäfte bei NuCom gebündelt sind.
Der ProSiebenSat.1-Großaktionär MediaForEurope (MFE) drängt seit Monaten darauf, dass sich der TV-Konzern von seiner E-Commerce-Sparte trennt und auf sein Kerngeschäft fokussiert. Die Verhandlungen über die Verkäufe von Flaconi und Verivox dauern aber seither an. Der von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE-Konzern hält mittlerweile 29,99 Prozent der Aktien des Medienkonzerns und steht damit kurz vor der Schwelle, bei der er ein Übernahmeangebot unterbreiten müsste.
Derweil stellt sich ProSiebenSat.1 erneut auf ein herausforderndes Jahr ein. So könnten Umsatz und operativer Gewinn sowohl zulegen als auch rückläufig sein. Der Erlös dürfte 2025 laut Mitteilung vom Donnerstag zwischen 3,85 und 4,15 Milliarden Euro liegen. Bereinigt um Sondereffekte dürfte der Gewinn im Tagesgeschäft (Ebitda) bei 500 bis 600 Millionen Euro betragen. Während Analysten beim Umsatz in etwa den Mittelwert auf dem Zettel haben, erwarteten sie beim operativen Gewinn einen Wert in der oberen Hälfte der Spanne.
Im abgeschlossenen Jahr verhagelte eine getrübte Konsumlaune dem Konzern das wichtige vierte Quartal mit Einkaufsanlässen wie dem Black Friday und Weihnachten. So stieg der Umsatz 2024 um knapp zwei Prozent auf gut 3,9 Milliarden Euro, während das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um vier Prozent auf 557 Millionen Euro zurückging. Grund dafür waren stärkere Investitionen, um das Wachstum der Streaming-Plattform Joyn zu stärken. Der Erlös fiel erwartungsgemäß aus, beim operativen Gewinn hatten Branchenkenner auf etwas mehr gehofft. Der bereinigte Nettogewinn lag bei 229 Millionen Euro nach 225 Millionen im Vorjahr.
Zugleich warb der Vorstand für Flaconi und Verivox. Die Online-Parfümerie sei trotz anhaltender Konsumzurückhaltung gewachsen und insgesamt sei die E-Commerce-Sparte "sehr profitabel".
Die Aktionäre, zu denen neben MFE die tschechische PPF-Gruppe gehört, sollen für das abgelaufene Jahr erneut eine Dividende von fünf Cent je Aktie erhalten. PPF hält neuesten Daten nach knapp 13 Prozent an ProSiebenSat.1.
Finanzchef Martin Mildner sagte in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, dass er "auf gutem Wege" sei, um im vergangenen Jahr genannten Zeitraum von 12 bis 18 Monaten die Verkäufe zu realisieren. Der von der Berlusconi-Familie kontrollierte MFE-Konzern hält mittlerweile 29,99 Prozent der Aktien des Medienkonzerns und steht damit kurz vor der Schwelle, bei der er ein Übernahmeangebot unterbreiten müsste.
So reagiert die ProSiebenSat.1-Aktie
Die Aktien von ProSiebenSat.1 haben sich am Donnerstag nach einem mauen Ausblick auf Talfahrt begeben. Auch ein erwogener Deal, bei dem der Geschäftspartner General Atlantic als Aktionär an Bord kommt, konnte den Kurs des Medienkonzerns nicht stützen. Der Kurs der Aktien sackte zuletzt um 13,21 Prozent auf 5,23 Euro ab. Das ist das niedrigste Niveau seit zwei Wochen. Damit rutschte sie auf den letzten Platz im Kleinwerteindex SDAX.
Die Unterföhringer beabsichtigen, durch den Erwerb der Minderheitsbeteiligungen des Finanzinvestors die E-Commerce-Geschäftseinheit NuCom und die ParshipMeet Group komplett zu übernehmen, während der Verkaufsprozess anderer Randaktivitäten wie etwa der Online-Parfümerie Flaconi und dem Vergleichsportal Verivox beschleunigt werden soll. Laut Mitteilung vom Vorabend könnte ProSiebenSat.1 als Gegenleistung eine Pflichtwandelanleihe ausgeben oder eigene Aktien übertragen. In beiden Fällen würde General Atlantic über kurz oder lang zum Aktionär werden.
Nicht gut kam jedoch bei den Anlegern an, dass sich ProSiebenSat.1 für 2025 auf ein erneut herausforderndes Jahr einstellt, in dem ein rückläufiger Umsatz und Einbußen beim operativen Gewinn nicht ausgeschlossen werden. Während Analysten beim Umsatz in etwa den Mittelwert der genannten Zielspanne auf dem Zettel hatten, erwarteten sie beim operativen Gewinn einen Wert in ihrer oberen Hälfte.
Die Sorgen seien noch nicht Vergangenheit, resümierte Analystin Annick Maas von Bernstein Research in ihrer ersten Reaktion. Mit dem Ausblick des Medienkonzerns dürften die Konsensschätzungen sinken. Im vierten Quartal sei der Umsatz derweil schwächer als prognostiziert ausgefallen, schrieb der UBS-Analyst Adam Berlin.
Die Aktien erleben am Donnerstag einen herben Rückschlag, durch den das bisherige Jahresplus wieder klar unter zehn Prozent sinkt. Ausgehend von einem Langfristtief, das Anfang Dezember bei 4,50 Euro erreicht wurde, hatte der Kurs zuletzt mehr als ein Drittel zugelegt. Ein gewisser Teil davon ist nun weg. Die Aktien rutschten auch unter die 200-Tage-Linie, die bei charttechnisch orientierten Anlegern einen beliebten Langfristindikator darstellt.
DOW JONES / dpa
Bildquelle: Jan Pitman/Getty Images, Holger Rauner © ProSiebenSat.1 Media AG