Stärkeres Wachstum

Italiens Finanzminister drängt EZB zu Zinssenkung

06.11.13 08:41 Uhr

Der italienische Finanzminister Fabrizio Saccomanni hat die Europäische Zentralbank (EZB) zu mehr Engagement gegen stagnierende Preise und einen starken Euro aufgerufen.

"Wir denken, dass die Europäische Zentralbank alle notwendigen Instrumente zur Verfügung hat, um zu einem europäischen Vorstoß für stärkeres Wachstum beizutragen", sagte Saccomanni am Dienstagabend in London. Dort traf er sich mit seinem britischen Amtskollegen George Osborne und Investoren aus der Londoner City.

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   Am morgigen Donnerstag kommt der EZB-Rat zu seiner monatlichen Sitzung zusammen und wird sich auch mit der niedrigen Teuerung im Euroraum befassen. Im Oktober fiel die Inflation auf 0,7 Prozent und liegt damit weit unter dem Ziel der EZB von knapp 2 Prozent. In den Euro-Sorgenländern ist deshalb die Forderung laut geworden, den Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,25 Prozent zu verringern. Eine Zinssenkung könnte den Euro gegenüber dem US-Dollar schwächen und die stotternde Konjunktur beleben. Ein niedrigerer Euro-Kurs hilft den Exporteuren, ihre Produkte international zu verkaufen.

   "In Europa ist es dringlich, dass für Wachstum und gegen die hohe Jugendarbeitslosigkeit gekämpft wird. Dabei könnte die EZB eine Rolle spielen", wurde Saccomanni deutlicher. In seinem Land sind 40 Prozent der unter 25-Jährigen auf der Suche nach einer Stelle. Für dieses Jahr sagt die EU-Kommission einen Rückgang der Wirtschaftsleistung um 1,8 Prozent voraus. Für 2014 lautet die Prognose auf ein Wachstum von 0,7 Prozent.

   Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com   DJG/DJN/chg/sgs Dow Jones Newswires Von Serena Ruffoni LONDON