Trading-Brief Kolumne Lars Erichsen

Gold und Silber - Werden die Kurse manipuliert?

27.08.15 11:00 Uhr

Gold und Silber - Werden die Kurse manipuliert? | finanzen.net

Seit 1998 bin ich an der Börse aktiv und lese seitdem immer wieder von Gerüchten und Vorwürfen, die Edelmetallmärkte würden manipuliert von einigen wenigen Großbanken.

Werte in diesem Artikel
Rohstoffe

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Es ist wenig verwunderlich, dass diese Stimmen lauter werden, wenn die Kurse über Monate hinweg abrutschen.

Untersuchungen

In den letzten Jahren gab es Untersuchungen durch die US-Regulierungsbehörde, ob die Preise am weltgrößten, Goldmarkt in London künstlich beeinflusst wurden. Das offizielle Statement lautet dann stets: Die Commodity Futures Trading Comission (CFTC) überprüfe die Preissetzung. Tatsächlich trifft sich zweimal täglich eine Hand voll Banken und legt den Spot-Preis für eine Unze physischen Goldes fest. Aus heutiger Sicht ein relativ altmodischer Vorgang.

Prominente Vertreter

Der wohl prominenteste Verfechter der Manipulations-Theorie, Ted Butler, hält die CFTC allerdings für einen zahnlosen Tiger. Seiner Ansicht nach, wird der Silbermarkt seit Jahren massiv manipuliert. Grob umschrieben geht er davon aus, dass der Silberpreis durch Verkäufe im Futuresmarkt künstlich niedrig gehalten wird. In der Praxis endet ein Großteil der Geschäfte nicht mit der Lieferung physischen Silbers, die ständige Verlagerung wäre extrem teuer, sondern wird mittels Optionen durchgeführt. Butler geht von einer historisch großen Short-Position aus, dessen Auflösung zu einer Explosion des Silberpreises führen könnte. Ähnlich komplexe Theorien existieren auch für den Goldmarkt.

Welche Schlüsse ziehen wir daraus?

Sowohl für Gold als auch Silber habe ich Ihnen in der Vergangenheit mehrere langfristige Prognosen erstellt. Welche Umwege möglicherweise noch entstehen bleibt abzuwarten, aber für beide Basiswerte erwarte ich langfristig neue Hochs. Auf eine Preisexplosion, entstehend aus der Auflösung von Short- Spekulationen, zu spekulieren, erscheint mit allerdings riskant, denn selbst wenn Butler Recht hat, ist der oder sind die Halter der Position offensichtlich in der Lage, diesen Zustand beliebig lang aufrechtzuerhalten. Zumindest länger als mein Depot groß ist!

Der Autor erklärt, dass weder er noch eine mit ihm verbundene Person im Besitz von in der Analyse erwähnten Finanzinstrumenten ist und dass keinerlei Interessenkonflikt besteht.

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