Die wichtigsten Goldmünzen im Vergleich
Von ursprünglich reinem Zahlungsmittel sind Goldmünzen zu wichtigen Anlage- und Sammlerstücken geworden. Ein Überblick über die wichtigsten Goldmünzen auf dem Markt.
American Eagle
Die Goldmünze American Eagle stammt aus den USA und wurde dort erstmals 1986 aufgelegt. Die American Eagle ist den Goldmünzen der Gründerzeit nachempfunden. Auf ihr abgebildet ist auf der Vorderseite die Lady Liberty nach dem Entwurf von Augustus Saint-Gaudens. Auf der Rückseite der Goldmünze ist das Wappentier der USA, der Adler im Sturzflug, eingeprägt.

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Plus500: Beachten Sie bitte die Hinweise5 zu dieser Werbung.Dabei besteht die American Eagle aus 91,67 Prozent Feingold (22 Karat) und wird von der US-Prägeanstalt The United States Mint in den Größen 1/10, ¼, 1/2 , und 1 oz herausgegeben. Zu 5,33 Prozent besteht die Goldmünze aus Kupfer, zu drei Prozent aus Silber – diese Mischung färbt die American Eagle Münze etwas dunkler als andere Goldstücke und verleiht ihrer Oberfläche größere Widerstandskraft gegen Kratzer. Eine weitere Besonderheit dieser Goldmünze ist das Prägejahr: Von 1986 bis 1991 hat die United States Mint das Jahr in römischen Zahlen auf der American Eagle verewigt – danach erst in arabischen Ziffern. Die Goldmünze hat einen Nominalwert von 5, 10, 25 oder 50 Dollar, entsprechend den verschiedenen Größen.
Als Anlegermünze entspricht der Marktwert der American Eagle in etwa dem Börsenpreis für Gold. Die vorwiegend in West Point, New York geprägte Goldmünze ist bei europäischen Anlegern wegen ihres relativ hohen Anteils an Kupfer und Silber zunehmend unbeliebter. Goldmünzen mit 99,99 Prozent Reinheit machen der American Eagle im Anlegerbereich Konkurrenz. Zumindest in der Theorie gilt die American Gold Eagle in den USA als offizielles Zahlungsmittel.
Britannia
Britannia ist eine britische Anlagemünze, die erstmals 1987 erschien und damit die erste europäische Anlagemünze stellt. Der Name der Britannia rührt von der Bezeichnung der Romano-Briten her, die das Land Britannien in weiblicher Form als Gottheit verehrt hatten – heute gilt Britannia als Symbol für das gesamte Königreich Großbritannien. Die Goldmünze wird von je her in vier Größen geprägt: als 1/10 Unze mit einem Durchmesser von 16,5 Millimetern und einem Nennwert von 10 GBP, als ¼ Unze mit einem Durchmesser von 22,0 Millimetern und einem Nennwert von 25 GBP, als ½ Unze mit einem Durchmesser von 27,0 Millimetern und einem Nennwert von 50 GBP sowie als 1 Unze mit einem Durchmesser von 32,36 Millimetern und einem Nennwert von 100 GBP. Die Britannia hat eine Feinheit von 916,66, was 22 Karat entspricht. Bis zum Jahre 1989 wurde für die Legierung Kupfer, sogenanntes Rotgold, verwandt, seither erscheint die Goldmünze in gleichen Teilen in einem Gewand von Silber und Gold, sogenanntem Gelbgold. Geprägt wird die Britannia von je her von der British Royal Mint – seit 1997 auch in Silber. Der heutige Anteil der Goldmünze am Markt beträgt etwa ein knappes Prozent.
Das Motiv der Goldmünzen veränderte sich bis 2000 nicht und zeigte auf der Vorderseite in gezacktem Rahmen die personifizierte, weibliche Britannia in wehendem Gewand mit Helm, Schild und Dreizack. Sowohl der Name und die Größe als auch der Nennwert der Goldmünze sind zusätzlich zu lesen. Auf der Rückseite der Britannia ist das Porträt des aktuellen Machtinhabers der englischen Krone, der Queen Elisabeth II., abgebildet, welches im Laufe der Jahre bereits mehrfach angepasst wurde. Seit 2001 verändert sich das Motiv der Britannia auf der Vorderseite der Goldmünzen mit jedem ungeraden Jahr.
Krügerrand
Krugerrand (sprich Krügerrand) gilt als älteste und bekannteste Goldanlagemünze weltweit. Der Name Krugerrand setzt sich aus zwei Teilen zusammen: Hauptnamensgeber ist der burische General und spätere Präsident von Transvaal, Stephanus Johannus Paulus Kruger, der Paul Kruger genannt wurde. Der zweite Namensbestandteil bezeichnet die südafrikanische Währung Rand.
Die Vorderseite des Krugerrand(Krügerrand) zeigt ein Portrait von Paul Kruger, auf der Rückseite findet man eine Abbildung des südafrikanischen Nationaltieres, einer Springbock-Antilope. Die Randinschrift des Krugerrand lautet "SUID AFRIKA" sowie "SOUTH AFRICA".
Die rote Färbung erhält der Krugerrand durch seine Legierung. Zur Erhöhung der Kratzfestigkeit wurde eine 916,6er Goldlegierung gewählt - die übrigen Münzanteile bestehen aus Kupfer.
Die Beliebtheit des Krugerrand resultiert aus mehreren Faktoren. Zum einen gilt dieser als erste Goldanlagemünze der Welt - seit 1967 wird der Krugerrand ohne Unterbrechungen in der South African Mint in Pretoria geprägt. Auch wenn zwischen 1986 und 1999 ein Importverbot für die Goldmünze verhängt wurde, was zu einem massiven Einbruch der Produktion und des weltweiten Handels führte, tat dies der Bekanntheit des Krugerrand keinen Abbruch. Der Krugerrand hat heute mit rund 30 Prozent den höchsten Marktanteil unter den gehandelten Goldmünzen.
Hauptgrund dafür bleibt die Tatsache, dass der Krugerrand von allen gehandelten Goldmünzen den geringsten Aufpreis auf den an den Edelmetallbörsen festgelegten Kassakurs hat.
Maple Leaf
Maple Leaf belegt in der Beliebtheitsskala am Markt hinter dem südafrikanischen Krugerrand den zweiten Platz. Sie wird seit 1979 geprägt und ist somit auch die zweitälteste Goldanlagemünze weltweit.
Der Name Maple Leaf bezeichnet den englischen Begriff für das kanadische Ahornblatt, das auch die Vorderseite des Maple Leaf ziert. Auf der Rückseite findet sich ein Portrait der englischen Königin Elisabeth II. Während das Motiv "Ahornblatt" unverändert blieb, wurde das Portrait der Königin im Laufe der Jahre diverse Male angepasst. Neben der Monarchin werden auf der Rückseite der Nennwert und das Prägejahr dargestellt.
Die Beliebtheit der kanadischen Maple Leaf war in den frühen Erscheinungsjahren insbesondere durch den 1986-1999 durchgesetzten Boykott des Krugerrand zu begründen. Der darauf folgende Produktionseinbruch bei der südafrikanischen Goldanlagemünze verhalf dem Maple Leaf zu großer Popularität, insbesondere durch die Tatsache, dass Banken Goldanlegern die kanadische Münze als Alternativanlage anboten.
Zudem unterscheidet sich der Maple Leaf vom Krugerrand durch einen Feingehalt von 99,99%. Die Maple Leaf ist darüber hinaus auch als Silber-, Platin und Palladium-Prägung zu erhalten. Der Verkauf der Münzen ist in allen EU-Staaten sowie der Schweiz mehrwertsteuerbefreit.
Panda
Panda Goldmünze. Der Name rührt von dem Motiv der Münzen, das einen Panda darstellt. Das Bild des Panda auf der Vorderseite wird jedes Jahr gewechselt. Eine Ausnahme stellten bisher nur die Jahre 2001 und 2002 dar, in denen das Motiv unverändert blieb. Auf der Rückseite des Panda ist der "Tempel des Himmels" aus Peking abgebildet. Außerdem finden Anleger auf dieser immer gleich bleibenden Münzseite auch das Prägejahr. Nur der Rand variiert von Zeit zu Zeit in seiner Breite. Die Goldmünze hatte anfangs einen Nennwert von 100 Yuan, ab 2001 wurde dieser dann auf 500 Yuan erhöht. Einzige Ausnahme bildet das Ersterscheinungsjahr, in dem kein Nennwert auf der Münze eingeprägt war.
Die Panda Goldmünze besteht aus 99,99 Prozent Feingold und wird normalerweise mit einem Gewicht von einer Unze verkauft. Allerdings gibt es auch einige ungewöhnliche Maße: So war die Panda die erste Goldmünze, die als 1/20-Unzen-Münze herausgegeben wurde. Auch als eine ein Kilogramm schwere Sonderprägung war sie kurzzeitig zu haben. Daneben gab es 1991 noch die Ein-Gramm-Panda-Münze.
Im Laufe der Zeit können Anleger beobachten, dass sich die Prägetechnik der Münzanstalt stetig verbessert hat. Mittels Lichtreflexion gelingt es den Chinesen das Fell des abgebildeten Pandas in schwarz und weiß abzubilden. Anleger können die Panda Münze zum Teil auch in Silber, Platin oder sogar in Palladium erstehen. Doch nur in der Goldversion ist sie bei den meisten Bankhäusern beziehbar.
Wiener Philharmoniker
Nach Großbritannien begann 1989 Österreich mit der Prägung von Goldmünzen – dem Wiener Philharmoniker, für den das weltberühmte Orchester der Wiener Philharmoniker Namenspate stand. 2008 folgte die Ausgabe einer gleichnamigen Silbermünze, ebenfalls von Seiten der Österreichischen Münze als Prägeanstalt. Die Wiener Philharmoniker Goldmünze gibt es mittlerweile als 1/10 Unze mit einem Durchmesser von 16,0 Millimetern und einem Nennwert von 10 Euro, als ¼ Unze mit einem Durchmesser von 22,0 Millimetern und einem Nennwert von 25 Euro, als ½ Unze mit einem Durchmesser von 28,0 Millimetern und einem Nennwert von 50 Euro sowie als 1 Unze mit einem Durchmesser von 37,0 Millimetern und einem Nennwert von 100 Euro. Damit ist die Wiener Philharmoniker die bisher einzige europäische Gold-Anlagemünze in Euro. Im Jahr 2004 hielt die Wiener Philharmoniker noch einen Marktumsatz von nahezu 40 Prozent – Tendenz fallend. Dabei ist die Goldmünze insbesondere in Japan und in Nordamerika von besonderer Bedeutung.
Auf der Vorderseite der Goldmünze finden sich die vom Neujahrskonzern bekannte Orgel aus dem Goldenen Saal des Wiener Musikvereins, der Nennwert sowie das Prägejahr. Auf der Rückseite der Wiener Philharmoniker sind der Name der Goldmünze sowie verschiedene Instrumente des Orchesters abgebildet. Die Münze kann als offizielles Zahlungsmittel eingesetzt werden, wobei sich der Preis am jeweiligen tagesaktuellen Goldpreis orientiert. In den meisten Ländern wird die Wiener Philharmoniker umsatzsteuerfrei gehandelt.
2004 gab die Österreichische Münze zum 15-jährigen Jubiläum eine 1.000-Unzen-Goldmünze des Wiener Philharmoniker mit dem Nennwert von 100.000 Euro heraus. Die "Big Phil" bestand dabei aus 31,103 Kilogramm purem Gold und wurde auf insgesamt 15 Stück begrenzt.
Im Jahre 2009 wurde das 20-jährige Jubiläum der Wiener Philharmoniker-Münze mit einer 20-Unzen-Goldprägung gefeiert. Bei einem Nennwert von 2.000 Euro hatte die Wiener Philharmoniker ein Feingewicht von 622 Gramm. Die Gesamtauflage betrug dreimal 2009 Goldmünzen – einmal für den europäischen und jeweils für den amerikanischen und japanischen Markt.